Edouard und Caroline

Originaltitel:
Edouard et Caroline
Regie:
Jacques Becker
Autor:
Annette Wademant
Jacques Becker
Land: F
Jahr: 1951
Länge: 88 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Paris 1951. Der vermögenslose Pianist Daniel Gélin (Edouard Mortier) ist mit seiner jungen Frau Anne Vernon (Caroline Mortier) aus vermögendem Hause bei ihrem Onkel Jean Galland (Claude Beauchamp), einem Gesellschaftslöwen, zu einer Soirée eingeladen, auf der Gélin spielen soll. Er leiht sich bei ihrem Cousin Jacques Francois (Alain Beauchamp) eine Hemdbrust, sie lässt sich nach neuer Mode ein Kleid schneidern. Doch sie kürzt dessen vorderen Saum nach noch neuerer Mode, und das Paar gerät darüber in heftigen Streit. Der endet damit, dass Vernon Krankheit vortäuscht und Gélin allein zu Galland geht – wo er die Gäste begeistert. Doch ein Besuch des verliebten Francois bei Vernon führt dazu, dass sie doch noch kommt. Der Streit reflektiert in die Abendgesellschaft. Erst zuhause versöhnt man sich wieder, und Gélin hat ein Angebot vom Amerikaner William Tubb (Spencer Borch), ihm ein Konzert zu organisieren.

Ein Glücksfall an Frische und Ideologiefreiheit, und ihn verdanken wir der Verjüngung von Becker durch seine junge Dialogschreiberin. Der Film überschreitet die feuilletonistische Darstellung trivialer Eheprobleme. Stattdessen portraitiert er rational nicht fassbare Eigenheiten der handelnden Personen und demonstriert, wie Gruppendynamik dennoch funktioniert. Keine Sekunde ohne Interesse.

Mit Betty Stockfeld (Lucy Barville), Jean Tulot (Hervé Barville), Élina Labourdette (Florence Borche), Yette Lucas (Mme Leroy, Concierge), Grégoire Gromoff (Igor)