Du darfst nicht länger schweigen
Jahr: 1955
Länge: 93 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Katanes, im Norden. Der Fischer Wilhelm Borchert (Salvör Bessanson) und Heidemarie Hatheyer (Saldör), Tochter des früheren Eigners seines Hauses, bekennen sich zueinander. Da unternimmt Borchert mit anderen eine gefährliche Ausfahrt und gilt als verschollen. Doch er ist auf der fernen Insel Hraun gestrandet, wo ihn die Bauerstochter Ingrid Andrée pflegt. Er und sie entbrennen in Liebe. Heimgekehrt, erreicht Borchert nach einiger Zeit eine Nachricht von Hraun: Andree ist schwanger. Borchert reist hin und holt sie nach Katanes ins Haus. Hatheyer scheint gefasst, versetzt aber Borchert mit einem Gürtel einen entstellenden Schlag ins Gesicht und flüchtet zu Kaufmann Werner Hinz (Samuelsen). Andrée stirbt bei der Geburt ihrer Tochter. 20 Jahre später. Die Feindschaft zwischen dem verarmten Borchert und Hatheyer geht weiter, aber Hatheyers Sohn Piet Clausen (Ragnar) kehrt von der Ausbildung zurück und will seine heimliche Liebe Ingrid Andree (Gunna, Marias Tochter, Doppelrolle) heiraten. Wie heftig Hatheyer dagegen opponiert, überrascht, bis sie Clausen offenbart, dass Andree seine Schwester ist. Nun werden Borcherts alte Pläne zum Hafenbau durch Hilfe von Hinz verwirklicht. Borchert stirbt bei den Arbeiten, aber Andree wird bei Hinz aufgenommen.
Des Isländers Gudmundssons Romane waren damals in vielen Ländern populär, und Stemmle hat bei der filmischen Adaption gute Arbeit geleistet. Er setzt klare dramatische Akzente, vermeidet Schnörkel im Erzählen und Pathos im Wort und arbeitet mit einem guten Figurenarsenal. Helmut Ashley flankiert fotografisch. Lediglich der Bruch von 20 Jahren wird nicht ganz bewältigt: zu archaisch der Anfang, zu modern das Ende.
Mit Luzie Mannheim (Lobba, Magd), Paul Henckels (Knut), Heidi Becker (Camilla).