Dr. med. Sommer II
Lothar Warneke
Jahr: 1970
Länge: 87 min.
Format: 1,66 : 1
schwarz-weiß
Gera 1970. Kurz nach dem Studium kommt der Arzt Werner Tietze (Heiner Sommer) an die chirurgische Klinik. Er ist gut ausgebildet und idealistisch, möchte forschen, stört sich daran, daß der ihm wohlgesonnene Chefarzt Martin Flörchinger (Professor Hagedorn) Privatpatienten behandelt. Flörchinger träumt von einer Datenverarbeitungsanlage für die Klinik, die er spezialisieren will. Der Klinik fehlt Personal, auch wegen dem ‚grossen Vogelzug nach dem Westen‘. Tietze hilft der Schwesternschülerin Juliane Korén (Emmylie), die als Putzfrau mißbraucht wird – die bietet ihre Tante Marianne Wünscher (Marianne Buntschuh) als resolute Putzfrau auf. Zu einer Krise kommt es, als Tietze dem Patienten Peter Aust (Franke), einem Brückenbauer, nach abgebrochener Operation auf dessen direkte Frage zugibt, er habe Magenkrebs, und Aust sich von einer Brück stürzt. Kollege Jürgen Ohl (Dr. Merkel) wird statt seiner Stationsarzt. Tietze reist zu seiner Verlobten Jutta Hoffmann (Gudrun), einer Anästhesistin nach Halle, um Trost zu finden, aber die will nicht nachkommen. Korén besteht ihre Schwesternprüfung. Die Klinik erhält die Nachricht, daß die Datenverarbeitungsanlage genehmigt ist.
Ein damals wesentlicher Erfolg der DEFA im Bemühen, aussagekräftige Gegenwartsfilme zu drehen. Keine Phrasen, sondern Sachlichkeit mit verhaltenem Optimismus, optisch flankiert durch Aufnahmen von grossen Wohnanlagen. Die grosse Ernsthaftigkeit und der persönliche Mut des jungen Arztes gefallen noch heute.
Mit Wolfgang Greese (Dr. med Sommer I), Margret Allner (Schwester Helga), Karin Gregorek (Schwester Gerda), Gert Gütschow (Seifert), Frank Michelis (Albien), Dorothea Garlin (Frau Franke), Aurora Pan (Kosman, Opernsängerin).