Dr. Mabuse, der Spieler

Regie:
Fritz Lang
Autor:
Fritz Lang
Thea von Harbou
Vorlage:
"Dr. Mabuse, der Spieler", 1921, R
Autor Vorlage:
Norbert Jacques
Land: D
Jahr: 1922
Länge: 297 min.
Format: 1,33 : 1
schwarz-weiß

1. Teil: Der große Spieler – ein Bild der Zeit Rudolf Klein Rogge (Dr. Mabuse) macht Nachrichten für die Börse und profitiert davon. Er sitzt in Verkleidung am Spieltisch und nutzt seine hypnotischen Fähigkeiten aus. Von seinem Geschöpf, der Tänzerin Aud Egede Nissen (Cara Carozza), wird er auf den Industriellensohn Paul Richter (Edgar Hull) aufmerksam gemacht. Er nimmt ihm Geld ab und lässt ihn später erschiessen. Der Staatsanwalt Bernhard Goetzke (Norbert von Wenk) will den notorischen Hypnose-Spieler fassen. Aus Anlass des Mordes an Richter lässt er Egede Nissen verhaften. Er wendet sich an die Gräfin Gertrude Welcker (Dusy Told), die gerade Klein-Rogge kennengelernt hat, und steckt sie mit ihrem Einvernehmen in Egede Nissens Zelle, damit Welcker sie aushorche. Das mißlingt. Klein-Rogge, der von Welcker fasziniert ist, entführt sie mit Gewalt in seine Wohnung, als Welckers Gatte Alftred Abel (Graf Told) einen Aufruhr wegen Falschspiels verursacht, zu dem ihn Klein-Rogge durch Hypnose gezwungen hat. Stummfilm.

2. Teil: Inferno – ein Spiel von Menschen unserer Zeit Alfred Abel wendet sich wegen seines Falschspiels an Bernhard Goetzke, der ihm ärztliche Behandlung empfiehlt. Abel holt sich Klein-Rogge als Arzt, der ihn zum Selbstmord bewegt. Egede Nissen schickt er eine Ampulle Gift in ihre Zelle. Um Goetzke zu beseitigen, lädt er ihn zu einer Soirée des Hypnotiseurs ‚Sandor Weltmann‘ ein – es ist Klein-Rogge in Verkleidung. An diesem Abend lässt er Goetzke mit einem Auto zu einem Steinbruch rasen. Goetzkes Leute retten ihn in letzter Sekunde. Goetzke setzt Militär gegen Klein-Rogges Haus ein und rettet Welcker. Klein-Rogge entkommt, wird aber später in seiner Fälscherwerkstatt, dem Wahn verfallen, abgeführt. Stummfilm.

Ein Phänomen: der zweitklassige Autor Jacques schreibt einen Illustriertenroman, der zwar stilistisch maniriert und schlecht, aber vom Zeitgeist inspiriert ist. Der Roman liest sich schneller als der fünfstündige Film gesehen werden kann, der aus dem Stoff die Handlungsorte und die Motivation des Protagonisten entfernt. und mit grösster Umständlichkeit „dämonisch“ zu sein versucht. Aber als der Film in die Kinos kam, begann draussen die Inflation spürbar zu werden und liess jede unmotivierte und geheimnisvolle Einwirkung böser Mächte glaubhaft scheinen. Heute ist der Film als höchstens zweitrangig zu erkennen, aber das Phänomen Mabuse, das Regisseur Lang 1932 in seinem Tonfilm „Das Testament des Dr. Mabuse“ – etwas besser – wieder aufgriff, blieb.

Mit Robert Forster-Larrinaga (Spoerri), Hans Adalbert Schlettow (Georg), Georg John (Pesch), Karl Huszar (Hawasch), Grete Berger (Fine), Julius Falkenstein (Karsten), Lydia Potechina (die Russin), Julius E. Hermann (Schramm), Karl Platen (Diener Tolds), Anita Berber (Tänzerin im Frack)