Die Zärtlichkeit der Wölfe

Regie:
Ulli Lommel
Autor:
Kurt Raab
Land: BRD
Jahr: 1973
Länge: 79 min.
Format: 1,66 : 1
in Farbe

Ruhrgebiet, nach dem zweiten Weltkrieg. Der Polizeikommissar Wolfgang Schenck (Braun) lässt den Verdächtigen Kurt Raab (Fritz Haarmann), einen Schwarzhändler mit Fleisch, laufen, wenn er Spitzeldienste leiste. Raab wird von seiner Nachbarin Margit Carstensen (Frau Lindner) beargwöhnt, denn immer wieder kommen Jungens zu ihm, aber sie werden nicht mehr gesehen, und nachts wirft Raab Säcke in die Ruhr. Die Polizei ermittelt gegen einen unbekannten Mörder, der Jungens tötet. Doch nun nutzt Raab seine Polizeiverbindung, um Jungs anzulocken, die er auf Vampirart tötet. Ihr Fleisch verkauft er. Er verkehrt in halbseidenen Kreisen, tändelt mit Ingrid Caven (Dora), Tochter der Gastwirtin Brigitte Mira (Luise Engel), hat eine sexuelle Beziehung zu Jeff Roden (Hans Grans). Roden und sein Umfeld nutzen Raabs relativen Wohlstand aus. Die Polizei schließlich wird hochaktiv. Sie verhaftet Raab in seiner Wohnung.

Die Handlung behandelt ihre Herkunft aus den Taten des Massenmörders Fritz Haarmann (1879 – 1925) Anfang der 20er Jahre eher mit Understatement. Der Film, mit Typen aus Fassbinders Kuriositätenkabinett der kargen Emotion ausgestattet und von ihm produziert, wäre ohne Interesse, könnte nicht Kurt Raab in der Rolle des Mörders seine Fähigkeiten in einen charismatischen, intensiven Charakterporträt, das durchaus an Peter Lorres Darstellung in „M“, (Regie Fritz Lang) heranreicht, zeigen. 1973 lebte der echte Hans Grans, der Freund Haarmanns, noch.

Mit Hannelore Tiefenbrunner (Frau Bucher), Rainer Hauer (Inspektor Müller), Rainer Werner Fassbinder (Wittowski), Barabara Schrein (Wittowskis Freundin), Rana Schanzara (Mutter eines Opfers), Heinrich Giskes (Lungis), Friedrich-Karl Praetorius (Kurt Fromm), Rosel Zech (Dame an der Tür), Jürgen Prochnow (Hehler), El Hedi ben Salem (Französischer Soldat).