Die Wahlkämpferin
Jahr: 2015
Länge: 103 min.
Format: 1,85 : 1
in Farbe
2002. Aus ihrer Einsamkeit im Mohawk Country der USA wird Sandra Bullock (Jane Bodine), Profi Wahlkampfstrategin, angeworben, um in Bolivien den Wahlkampf des ehemaligen Präsidenten Joaquim de Almeida (Pedro Ignacio Costillo) nach vorn zu bringen, der noch im einstelligen Prozentbereich der erwarteten Gunst liegt. Sie sagt zu, denn der populistische Hauptgegner Louis Arcella (Victor Rivera) hat als Berater Billy Bob Thornton (Pat Candy), ihren Intimfeind engagiert. Bullock benötigt den Vorfall, daß Almeida einem Angreifer massiv entgegentritt, zur Idee, ihn als den zu präsentieren, der trotz seiner Unbeliebtheit allein die behauptete Krise meistern könne. Das bringt Almeida nach vorn. Aber der lehnt einen Schmutzwahlkampf ab. Bullock bringt ihn dazu, in dem sie ihm vortäuscht, die andere Seite würde einen beginnen. Auf einer Reise durchs Land verspricht Almeida Demonstranten, den Internationalen Währungsfond nicht ohne Referendum ins Land zu lassen, dessen harte Bedingungen die Bevölkerung fürchtet. Bullock liefert sich Thornton Duell um Duell, es kristallisiert sich heraus, daß er ihr Ex-Freund war und sie psychisch stark beschädigt ist. De Almeida wird schließlich gewählt. Er kennt seine ergebenen Helfer nicht mehr und beginnt noch am Tage seines Amtsantriits Verhandlungen mit dem IWF. Unruhen brechen aus. Bullock bleibt für soziale Tätigkeit in Bolivien.
Die reale Grundlage – die Wahl von Gonzalo de Lozada in Bolivien – ist ohne jeden Belang. Es geht um die bizarre Hass-Beziehung Bullocks zu Thornton, der zunächst der Schurke scheint, dies aber nur in der Projektion Bullocks ist. Sie macht den Film interessant, nicht die Binsenweisheit, daß Politiker charakterlose Opportunisten sind – gerade der Kandidat zeigt übrigens Ansätze von Charakter. Zwei Klasse-Schauspieler tragen eine Staffage-Handlung.
Mit Ann Dowd (Nell), Anthony Mackie (Ben), Scoot McNairy (Buckley), Zoe Kazan (LeBlanc), Diminic Flores (Hugo), Octavio Gómez Berríos (Pepe).