Die Unmoralischen

Lissabon. Der bedeutende Edelstahlhändler (Coppolos) stürzt kurz nach dem Start mit seiner Privatmaschine durch eine Explosion ab. Er hatte den Weltmarkt für Edelstahl beherrscht. Zwei Männer kämpfen um seine Nachfolge: Pierre Brasseur (Georges Schneider), der die Belieferung des Ostens favorisiert, und der Amerikaner Paul Hubschmid (Allan Compton). Dazwischen steht Lilli Palmer (Anna Maria di Scorza), einst mit Brasseur verheiratet, nun an Hubschmid scheinbar interessiert. Brasseur, mit der jungen Sylva Koscina (Alexandra Fonseca) verlobt, hat (Coppolos) durch seinen Handlanger Guido Alberti (Rudolf Walter Kübler) umbringen lassen und plant nun mit ihm die Ermordung Hubschmids, wobei Palmer als Täterin dastehen soll. Das Ganze soll in seiner Hochzeitsnacht ausgeführt werden. Brasseur gelingt der Plan, doch bei seiner Rückkehr zur betäubten Koscina bricht er tot zusammen. In den Ermittlungen wetteifern Kommissar Rogerio di Paolo (Roberto de Souza) und Koscinas Vetter Laurent Terzieff (Laurent Fonseca) vom Aussenministerium. Der glaubt an Palmers Unschuld und nähert sich ihr. Er überzeugt di Paolo von Palmers Unschuld an Hubschmids tot, doch die Verhaftete kommt nicht frei: Indizien sind stark, dass sie Brasseur vergiftet hat. Terzieff kann aber beweisen, dass Hubschmid noch vor seinem Tode Brasseur Vergiftung arrangiert hat. Er rettet Palmer vor einem Mordanschlag Albertis. Doch Palmer, kein Unschuldslamm, entzieht sich ihm und nimmt lieber das Flugzeug nach Rio de Janeiro.

Kast, ein intellektueller Schöngeist und Gelegenheitsregisseur, distanziert sich mit diesem Film deutlich von herkömmlichen Regiemitteln, hat aber keinen brauchbaren Ersatz zu bieten: er setzt keine optischen Akzente, er führt keine Schauspieler, die Musik läuft unabhängig vom Geschehen. Die Kopfgeburt einer komplizierten Geschichte hilft nicht, zumal das, um was es gehen soll, fast ungeklärt in der Luft hängt. Brasseur, Hubschmid, Palmer wie in einem Big Brother Container…. Langweilig.

Mit Clara d’Ovar (Elisabeth), Antoine Duhamel (leitender Beamter des Aussenministeriums), José D’Oreg (Ramos).