Die tausend Augen des Dr. Mabuse

Berlin 1960. Der Fernsehjournalist Bruno W. Pantel (Peter Barter) stirbt auf einer belebten Strassenkreuzung am Steuer seines Wagens auf dem Weg ins Studio. Diesen Tod hatte kurz zuvor telefonisch der blinde Wahrsager Wolfgang Preiss (Peter Cornelius) dem Polizeikommissar Gert Fröbe (Krass) vorhergesagt. Fröbe findet heraus: es war Mord – und hält diese Erkenntnis geheim. Vom Hotel „Luxor“, in das viele Spuren führen, will sich Dawn Adams (Marion Menil) auf die Strasse stürzen und wird von dem reichen Wirtschaftsmagnaten Peter van Eyck (Henry B. Travers) davon abgehalten. Van Eyck verliebt sich in die angsterfüllte Adams. Ihm prophezeit Preiss eine Explosion der ‚Taran-Atomwerke‘, einer Atomfabrik, die er erwerben wollte. Genau das geschieht. Van Eyck will Adams vor ihrem brutalen Mann Reinhard Kolldehoff (Roberto) beschützen und entdeckt ein Überwachungssystem für Adams‘ Hotelzimmer – und er ‚erschießt‘ gar Kolldehoff. Van Eyck erfährt von Adams, dass sie nur als Lockvogel für den grossen Unbekannten gedient hat und das ganze Hotel durch eine noch von den Nazis gebaute Überwachungsanlage kontrolliert wird. Die beiden werden von Preiss (nun als „Dr. Mabuse“) in der Überwachungszentrale eingeschlossen, aber der als Versicherungsagent getarnte Interpolmann Werner Peters (Hieronimus B. Mistelzweig) und Fröbe entlarven den Wahrsager als den bösen Doktor und jagen ihn zu Tode.

Ein voyeuristischer Film, dessen Geschichte sich um eine Örtlichkeit kristallisiert, in der Realität durch Vergangenheit, Zukunft und Alpträume ersetzt wird. Die ‚reale‘ Erklärung für die Fähigkeiten des Wahrsagers ist alles andere als real. Darin hat Regisseur Lang, dessen letzter Film dies ist, Expertise: reale Menschen waren seine Stärke nie. Gut anzusehen: ein Meisterwerk des Trash.

Mit Andrea Checchi (Berg), Howard Vernon (No. 12), David Cameron (Parker), Christiane Maybach (Blondine), Nico Pepe (Hotelmanager), Werner Buttler (Nr. 11), Linda Sini (Corinna), Jean Jacques Delbo (Karl, Barmixer).