Die Tänzerin von Sansoucci
Hans Behrendt
Jahr: 1932
Länge: 90 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Ein Prolog: Hugo Fischer-Köppe preist die in Europa gefragte Tänzerin Lil Dagover (Barbara Campanini). Preussen 1744. Dagover wird, militärisch bewacht, nach Berlin überstellt, um an der königlichen Hofoper Berlin aufzutreten. Sie will nicht und entweicht kurz vor der Stadtgrenze. Doch als sie in der Schenke hört, wie gelassen der König Otto Gebühr (Friedrich II) darauf reagiert, überlegt sie es sich und erhält von ihm einen hochdotierten Vertrag. Ihr Geliebter, Paul Otto (Cagliostro, Graf von Saint-Germain), um den sich viele Legenden ranken, folgt Dagover. Er versucht über sie und den königlichen Geheimschreiber Hans Brausewetter (Möller) an Aufmarschpläne Gebührs zu gelangen, um sie dem Österreicher Hermann Böttcher (Graf Kaunitz) zuzuspielen. Separat warnen Dagover und Brausewetter den König. Der spielt Otto gefälschte Pläne in die Hände. Er umwirbt Dagover, muss aber in den Krieg gegen Österreich ziehen und kehrt siegreich zurück. Dagover hat sich in den geheimen Rat Hans Stüwe (Baron von Cocceji) verliebt. Sie brüskiert Gebühr und will mit Stüwe ins Ausland fliehen. Doch Gebühr akzeptiert ihre Verbindung.
Historisch recht frei – und Gebühr müsste jünger sein, denn das historische Geschehen betraf den jungen Preussenkönig. Dennoch liegt so einiges unter der Oberfläche dieses nach aussen gefälligen Films. Friedrich und die Ballerina: beide sind gewiefte Politiker, die sich keinesfalls von ihren Gefühlen beherrschen lassen, sondern einander erkennen und sich von gleich zu gleich Gefallen erweisen. Musikalisch schwach, die Auftritte sind nach Begriffen der 30er Jahre modern und nicht historisch.
Mit Rosa Valetti (Marina Campanini), Hans Junkermann (Baron von Pöllnitz), Hans Mierendorff (der alte Dessauer), Paul Lipinski (General Zieten), Bernhard Goetzke (General Seydlitz), Karl Platen (Fredersdorf), Margot Walter (Evchen).
Lieder: „Wer ist schön wie Aphrodite“, „Barberina, Du verlangst nicht wenig“, „Willst Du ein bißchen Glück an mich verschwenden?“, Musik: Marc Roland Text: Fanny Carlsen