Die Stimme aus dem Äther
Bobby E. Lüthge
Helmut Käutner
Jahr: 1939
Länge: 92 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Berlin 1938. Anneliese Uhlig (Brigitte von Gersdorf) ist gegen den elterlichen Willen von zu Hause nach Berlin gegangen, um Schauspielerin zu werden. Bei der Witwe Lotte Werkmeister (Josephine Wuttke) findet sie ein Zimmer, doch sie fällt aus Nervosität durch die Abschlussprüfung der Schauspielschule. Bei ‚Aschinger‘, wo es Brötchen zum Sattessen gibt, gerät sie in eine Rundfunkreportage von Ernst Waldow vom Deutschlandsender, der ihre Stimme großartig findet. Er lädt sie in die Masurenallee ins Funkhaus und bringt sie gleich auf Sendung mit dem Programm „Fünf Minuten unter uns“, das Hörer persönlich ansprechen und aufbauen soll. So auch Ingenieur Kurt Waitzmann (Dr. Hannes Bolshausen), der beim Autobahnbau arbeitet und der – im Rundfunk anonymen – Uhlig Briefe schreibt, obwohl er nichtsahnend in der gleichen Pension wohnt und nun die Rundfunkstimme dem realen Mädchen den Vorzug gibt. Obwohl Waitzmann die Wahrheit herausfindet, führen Uhligs Rankünen dazu, dass er sich von ihr abwendet. Erst bei einem Gastspiel der Landesbühne in Hippoldswalde, indem Uhlig ihre Sendung schwänzt und doch die Minna von Barnhelm nicht spielt – mit den Autobahnarbeitern im Publikum – , bringt die beiden endlich zusammen.
Dass die technischen Medien gefühlsgewaltiger sein können als der unmittelbare menschliche Kontakt, und diesen gefährden können, ist eine Quintessenz dieses Liebesfilmes ohne Schmus. Zügig inszeniert, nicht ohne Humor, und auch ein Portrait des damals jungen Rundfunkbetriebes. Die Stimme aus dem Äther selbst gemahnt ein wenig an die spätere US-Serie des „Whistler“.
Mit Mady Rahl (Erika Grube), Heinz Schorlemmer (Mathias Schulze, Berichterstatter), Erich Fiedler (Becker, Photograph), Herbert Klatt (Neumann), Heinrich Schroth (Herr von Gersdorf), Gertrud de Lasky (Frau von Gersdorf), Arthur Schröder (Intendant des Deutschlandsenders).
Lied: „Ein kleines bißchen Glück“,