Die Sonne Satans
Maurice Pialat
Jahr: 1987
Länge: 91 min.
Format:
in Farbe
Etable, im Norden Frankreichs, ca. 1920. Der Priester Gérard Depardieu (Donissan) äussert gegenüber seinem Abt Maurice Pialat (Menou-Segrais) Zweifel an seinen Fähigkeiten und peitscht sich. Die 16jährige Sandrine Bonnaire (Germaine Malorthy, genannt ‚Mouchette‘), will bei ihrem Liebhaber, Alain Arthur (Marquis de Cadignan) unterschlupfen und erschiesst ihn, als er das verweigert. Sie ist schwanger, aber der Arzt Yann Dedet (Gallet), ein weiterer Liebhaber, verweigert seine Hilfe. Depardieu, auf dem Weg nach Campagne, sieht Jean-Cristophe Bouvet (Satan), der ihn mit der Gabe ausstattet, sich und andere genau zu erkennen; Depardieu begegnet auch Bonnaire und erzählt ihr davon. Als sie Selbstmord begeht, eilt Depardieu intuitiv zum Tatort. Jahre später: Depardieu hat eine Pfarre in Lumbre und wird fast als Heiliger verehrt. Der Bauer Pierre d’Hoffelize (Havret) holt ihn, sein Kind zu retten, das bei Depardieus Ankunft schon tot ist. Depardieu bietet sein Seelenheil für die Rettung das Kindes. Das Kind lebt wieder. Als Pialat Depardieu in seiner Pfarre besuchen will, findet er ihn tot im Beichtstuhl.
Menschen ausserhalb der Norm – das Thema des ersten Romans von Bernanos. Der Film, sehr gesprächig, versucht das zu fassen, findet in Depardieu und Bonnaires Rollen geeignete Subjekte, während Pialats Rolle und die der anderen definitiv in der Norm sind. Die Fragen philosophischer Natur stellt er glänzend. Antworten, Sache der Religion, gibt er nicht. Goldene Palme Cannes 1987.
Mit Brigitte Legendre (Mutter von Mouchette), Jean Claude Bourlat (Malorthy), Marcel Anselin (Mgr. Gerbier).