Die seltsamen Abenteuer des Herrn Fridolin B.

Regie:
Wolfgang Staudte
Autor:
Wolfgang Staudte
Idee:
Josef Maria Frank
Land: D
Jahr: 1948
Länge: 83 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Die Malerin Ilse Petri (Marlen Weber) heiratet den Gauner Hubert v. Meyerinck, um ein Maleratelier eröffnen zu können – unverheiratet gestattet die Behörde ihr das nicht. Doch der hatte zuvor mit seiner Frau Ursula Kriegk in einem Lokal Axel v. Ambesser (Fridolin Biedermann) die Papiere entwendet. So trägt Petri nun Ambessers Namen und Ambesser kann seine Braut Ruth Lommel (Elvira Sauer) nicht heiraten, denn im amtlichen Register gilt er als verheiratet. Auf der Suche nach v. Meyerinck gerät Ambesser in die Fänge von Kriegk, die ihn als ‚Ehemann‘ in Beschlag nimmt. Doch v. Meyerinck bringt sich um. Als Toter kann Ambesser wieder nicht heiraten, Lommel verlässt ihn und durch Gnadenerlass neugeboren, muss Ambesser mit einer Heirat bis zur Volljährigkeit warten. Doch er hat Petri kenngelernt – und mit der ist er ja offiziell schon verheiratet… DEFA – Remake von Staudtes „Der Mann, dem man den Namen stahl“, der 1945 vor der Premiere verboten wurde. Staudte verwendete weitgehend das gleiche Ensemble von Schauspielern, doch veränderte den Stoff zu seinem Nachteil: über den Hintergrund der Helden, die gegen Bürokratie ankämpfen, erfahren wir deutlich weniger, während die Bürokratie-Satire ausgebaut wird. Damit fehlt eine wichtige Dimension und der Stoff verliert stark an Wirkung, obwohl die Dialoge auch verändert noch immer geistreich sind. Trotz grosser Ähnlichkeiten mit dem Vorläufer neu gedreht – nur die Gesangsszene ‚Paragraphen‘ könnte aus dem alten Film stammen.

Mit Joachim Teege (Heini Bock), Franz Stein (Standesbeamter), Paul Henckels (Scheidungsbeamter), Arno Paulsen (Gefängnisdirektor), Aribert Wäscher (Polizeikommissar), Ernst Legal (der Polizeipräfekt).

Lied: „Paragraphen, Register, Formulare – muss das so sein?“ Musik: Herbert Trantow, Text: Wolfgang Staudte