Die seltsame Geschichte des Brandner Kaspar

Alternativtitel:
Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies
Das Tor zum Paradies
Regie:
Josef von Baky
Autor:
Erna Fentsch
Vorlage:
"Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies", 1934, St
Autor Vorlage:
Joseph Maria Lutz
Vorlage:
"Die G'schicht von' Brandner-Kasper", 1871, N
Autor Vorlage:
Franz Ritter von Kobell
Land: BRD
Jahr: 1949
Länge: 99 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Bayern. Seinen 70. Geburtstag verbringt Carl Wery (Kaspar Brandner) mit Viktor Staal (Gidi) auf dem Volksfest und schiesst einen Treffer nach dem anderen. Mit ihm und der jungen Ursula Lingen (Mena) steigt er dann auf zu den jeweiligen Hütten. Lingen liebt Staal und bittet ihn, die Wilderei aufzugeben. In dieser Nacht erscheint Wery Paul Hörbiger (der Tod), der ihn mitnehem will, den er aber mit Schnaps überreden kann, ihm noch 20 Jahre zu schenken. Tags darauf geht Wery mit dem Revierinhaber Anton Pointner (Baron Schrumpf) und dessen Gast Rudolf Schündler (Dr. Rödel) zum jagen. Doch Staals Rivale bei Lingen, der Förster Beppo Schwaiger (Kreitmeier), kommt es darauf an, den Wilderer auszuschalten, und vermutet ihn in Staal Die junge Ursula Lingen (Mena) bekommt das mit. Sie will Staal warnen. In der Nacht darauf wird sie in der Dunkelheit versehentlich von Schwaiger erschossen, der sie für Staal hält. Sie kommt in den bayerischen Himmel, in dem Gustav Waldau (Petrus) soeben dem Fehltritt Hörbigers auf die Schliche kommt. Waldau sendet Hörbiger erneut aus; Wery wird zu einem Probebesuch des Himmels überredet und bleibt da, bei seiner lieben Frau.

Natürlich ist ein Himmel nicht so, und den Tod kann man nicht mit ein paar Schnapserln überlisten. Aber diese Kombination von Franz von Kobell und Josef von Baky, bestückt mit charismatischer schauspielerischer Potenz, dokumentiert eindrucksvoll den Willen des Menschen, sich, wo nicht Gott, so doch wenigstens den Himmel nach seinem Bilde zu erschaffen. So kann seine irdische Existenz bayerisch ländlicher Prägung mit allen Schwächen wie Eifersucht und Wilderei weiter dominieren. Warmherzig und verschmitzt und momentelang wahrhaft unheimlich.

Mit Georg Thomalla (Knospe, himmlischer Buchhalter). Lorel Frisch (Nannerl).