Die Sehnsucht des Herzens
Johanna Sibelius
Paul Martin
Jahr: 1951
Länge: 77 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Süddeutschland. Ein Lieferwagen kollidiert mit einem PKW. Die Tramper des Lieferwagens, Rainer Penkert (Richard Sturm) und Linda Caroll (Ebba Gardner), werden wie Hans Hotter (Kammersänger Hans Lindner) in die Klinik von Meringerzell eingeliefert. Hotter will üben und wird mit seiner Entourage in einen Pavillon im Garten untergebracht, den eine Verehrerin eingerichtet hat. Er nimmt die beiden Habenichtse, für die er zahlt, mit sich. Caroll meint, Hotter, ein notorischer Womanizer, empfinde tiefer für sie, Penkert ist eifersüchtig. Hotter scheint nicht abgeneigt. Hotters Frau Lola Müthel (Colibri) kommt angereist und erbittet die Scheidung. Hotter willigt sofort ein. Dann macht er sich zu einem Auftritt in Paris auf. Penkert und Caroll setzen ihre Reise nach Stuttgart fort.
Kein eskapistischer Film, sondern einer über den Eskapismus. Alle Personen wollen ihrer Tristesse entfliehen, Hotters Gesang ist die Verkörperung des erstrebten Schönen, für ihn selbst sind es die Frauen – als Spezies. Ohne dies Verständnis sind die Handlung und ihre Figuren Unfug, mit ihm eine Schule des Überlebens in einen Biotop der Heilung. Maria von Peteani, die den zugrunde liegenden Roman schrieb, war in ihrer Jugend mit einem Sänger verheiratet.
Mit Eva Maria Andres (Dr. Dorner), Rolf von Nauckhoff (Chefarzt Dr. Thomas), Arno Paulsen (Winternitz, Manager), Eva-Maria Duhan-Siedel (Frau Karsten), Ferdinand Anton (Peter Stille), Brigitte Ratz (Lieschen Holbaum), Nicolai Kolin (Prof. Wolkoff).
Lieder: „Mir war, als hätt der Himmel“, Text: Joseph von Eichendorff, „Wollt Gott ich wäre heut bei ihr“, „Frühling ists“
Southern Germany. A van collides with a car. The hitchhikers of the van, Rainer Penkert (Richard Sturm) and Linda Caroll (Ebba Gardner), are hospitalised in Meringerzell, as is Hans Hotter (Kammersänger Hans Lindner). Hotter wants to practise and is accommodated with his entourage in a pavilion in the garden set up by an admirer. He takes the two have-nots he is paying for with him. Caroll thinks Hotter, a notorious womaniser, feels deeper for her, Penkert is jealous. Hotter does not seem averse. Hotter’s wife Lola Müthel (Colibri) arrives and asks for a divorce. Hotter agrees immediately. Then he sets off for a performance in Paris. Penkert and Caroll continue their journey to Stuttgart.
Not an escapist film, but one about escapism. All the characters want to escape their dreariness, Hotter’s singing is the embodiment of the desired beauty, for himself it is women – as a species. Without this understanding, the plot and its characters are nonsense, with it a school of survival within a biotope of healing. Maria von Peteani, who wrote the underlying novel, was married to a singer in her youth.