Die schwarze Katze
Edgar Ulmer
Jahr: 1934
Länge: 63 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Paris. Auf der Hochzeitsreise im Orientexpress haben David Manners (Peter Alison) und Jacqueline Wells (Joan Alison) durch ein Versehen Bela Lugosi (Dr. Vitus Werdegast), einen ungarischen Psychiater, in ihrem Abteil. Wells erinnert Lugosi an seine Frau, die er vor 18 Jahren verlassen musste, um Soldat im ersten Weltkrieg zu werden. Danach hat er 15 Jahre in einem Gefangenenlager verbracht. In Visegrad fahren Manners, Wells und Lugosi gemeinsam im Bus weiter. Dessen Fahrer George Davis beschreibt die Gegend gerade als Ungarns grösstes Schlachtfeld im Weltkrieg, als der Bus verunglückt und Davis stirbt. Lugosi bringt das Paar in das Haus seines Bekannten Boris Karloff (Hjalmar Poelzig). Karloff ist östereichischer Architekt, hat im Krieg Fort Marmorisch befehligt und sich auf dessen Ruinen eine moderne Villa erstellt. Doch Lugosi hat mit Karloff eine Rechnung offen, hat Karloff ihm doch seinerzeit die Frau weggenommen. Karloff zeigt ihm seine Frau in einem Glassarg in den Kellern unter der Villa. Lugosi weiss nicht, dass seine Tochter Lucille Lund (Karen) lebt und Karloffs Frau ist. Karloff will Wells einem Ritus der Satanisten opfern, zu denen er gehört. Doch Lugosi gelingt es, Wells zu befreien, häutet Karloff bei lebendigem Leibe und zündet die Munition im Keller. Er und Karloff sterben, Wells und Manners fahren weiter… Die schwarze Katze, Inkarnation des Bösen, steht statt für gotischen Schrecken für modernen Schrecken. Indem er das Grauen des ersten Weltkriegs dämonisiert, schafft es Edgar Ulmer, dem Horror-Repertoire von Carl Laemmles alter Universal eine zusätzliche Dimension zu geben. Doch die Auflösung mit ridikülen satanischen Riten misslingt – die letzte Viertelstunde löst nicht ein, was die grossartige Exposition verspricht. Karloff und, besonders, Lugosi brillieren… Mit Egon Brecher (Majordomus), Harry Cording (Thamal), Henry Armetta (Der Sergeant), Albert Conti (Leutnant).