Die schrecklichen Kinder
Jean Pierre Melville
Jahr: 1950
Länge: 103 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Paris. Der Schüler Edouard Dhermitte (Paul), wird von einem Schneeball mit Stein darin getroffen, geworfen vom schönen Mitschüler Renée Cosima (Dargelos). Seine Schwester Nicole Stéphane (Elisabeth) pflegt ihn. Es offenbart sich eine engste Beziehung zwischen den beiden. Die Mutter Maria Cyliakus liegt krank und stirbt. Stéphane unterliegt starken Gefühlsschwankungen. Dhermittes Mitschüler Jacques Bernard (Gérard) liebt sie. Gemeinsam mit dem Onkel von Bernard unternimmt man eine Reise nach Nizza und übt sich im Ladendiebstahl. Stéphane nimmt eine Arbeit auf und bringt ihre Freundin Renée Cosima (Agathe) mit nach Hause. Die ähnelt (Dargelos) und Dhermitte verliebt sich in sie. Stéphane heiratet den reichen Amerikaner Melvyn Martin (Michael), der untermittelbar nach der Hochzeit bei einem Autounfall stirbt. Sie erbt das 18 Zimmer-Appartment in der Nähe des Place d’étoile. Dermitte zieht ein. Seelisch krank und auf Cosima eifersüchtig, erschießt Stéphane Dhermitte und dann sich..
Geschrieben von Cocteau im Entziehungsheim, stammt der Stoff aus einer Zeit, in der exzessive Asozialität von Kindern aus der Sicht des bürgerlichen Denkers gesehen und behandelt wurde. Melvilles Verfilmung, nach einem weiteren Weltkrieg, hatte Anlaß, das Thema wieder aufzugreifen. Er besetzt mit jungen Erwachsenen, die für ihre Rollen zu alt sind und lässt zu den Szenenfolgen die Stimme Cocteaus die inneren Regungen der Handelnden erklären – die äußere Entwicklung bleibt stets vorhersehbar. Das Ganze: intensiv, stimmig, aber kein grosser Film.
Mit Adeline Aucoc (Mariette), Annabel (das Mannequin), Maurice Revel (der Arzt), Roger Gaillard (Onkel von Gérard), Jean-Marie Robin (Oberstudiendirektor).