Die schönen Tage in Aranjuez

Regie:
Johannes Meyer
Autor:
Peter Francke
Walter Wassermann
Vorlage:
"Die schönen Tage von Aranjuez", St (nicht aufgeführt)
Autor Vorlage:
Hans Székely
Robert A. Stemmle
Land: D
Jahr: 1933
Länge: 97 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Paris. Brigitte Helm (Olga) kauft als ‚Ehefrau‘ des Nervenarztes Max Gülstorff (Professor Ronnay) für 800.000 Franc beim Juwelier Jakob Tiedtke (Charles Dergan) ein Perlencollier und lässt es zu Gülstorff liefern. Bei dem hatte sie zuvor als besorgte Ehefrau des ‚merkwürdigen‘ Tiedtke dessen Besuch angekündigt. Als Tiedtke liefert, nimmt sie das Collier – und Gülstorff lässt Tiedtke einsperren. Im Mercedes auf der Flucht nach Spanien, begegnet Helm auf der Strasse ständig Wolfgang Liebeneiner (Pierre Duval), einen Ingenieur, der im Auftrage seiner Firma das neue Automodell ‚Diavolo‘ zu Reklamezwecken durch Spanien steuern soll. Helms Komplizen Gustaf Gründgens (Alexandre) und Kurt Vespermann (Fred) reisen getrennt von ihr ohne Collier und so ohne Risiko. Als in bergigen Gelände die Polizei Helm verfolgt, stürzt sie den Wagen in den Abgrund. Liebeneiner liest sie auf und bringt sie nach San Sebastian. Im Hotel ‚Continental‘ tritt Helm als ‚Gräfin Beaumont‘ und Mittelpunkt der Gesellschaft auf. Die Polizei ist ihr auf den Fersen. Die Polizei verhaftet Gründgens, der als ‚Reginald Parker‘ auftritt – der aber wieder entkommt und die Beziehungen von Helm zu Liebeneiner mißbilligt. Kurz vor ihrer Verhaftung, nach mehrmaligen Bitten Helms, verlässt Liebeneiner sie, die er als Hochstaplerin erkennt.

Helm manipuliert Männer, Gründgens manipuliert Helm. Und auch die Beziehung zum jungen Strahlemann Liebeneiner bewegt sich nur insoweit auf der emotionalen Ebene Helms, als sie ihn nicht manipulieren will. Ein Schauspielerfilm also, kein Liebesfilm, denn eine Romanze findet kaum statt – und diesem Akzent setzt Regisseur Meyer konsequent in den Verwicklungen des Plots um. Sehenswert. In der französischen Version („Adieu les beaux jours“) spielt Jean Gabin neben Helm. Das Stück wurde 1936 von Frank Borzage mit Marlene Dietrich und Gary Cooper erneut verfilmt („Desire“).

Mit Ernst Fumcke (Kommissar Léron), Rudolf Biebrach (Gaston, Bootsführer), Hans Deppe (Polizeisekretär), Paul Henckels (José Rosas, Kofferfabrikant), Fritz Greiner (Immobilienspezialist im Zugabteil).

Lieder: „Draußen in der Welt“, „Du bist der Traum vom Glück“, Musik: Hans Otto Borgmann, Ernst Erich Buder, Text: Gerd Karlick