Die Reise nach Tilsit
Wolfgang Schleif
Jahr: 1939
Länge: 90 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Elchweiden, Ostpreussen. Die Ehe des Grossfischers Frits van Dongen (Endrik Settegast) und seiner Frau Kristina Söderbaum (Elske Settegast) ist in Gefahr, weil van Dongen eine Affäre mit beider polnischem Pensionsgast Anna Dammann (Madlyn Sapierska) hat. Sie kehrt bald nach ihrer Abreise als Gast einer anderen Pension zurück. Sie sucht Söderbaum auf, um ihr die Dauerhaftigkeit ihrer Absichten zu bekunden. Für kurze Zeit schafft van Dongen es, sich von Dammann zu trennen – doch dann im neuen Frühjahr geht die Affäre aufs Neue los. Söderbaums Vater Eduard von Winterstein (Erwin Bohrmann) schlägt Dammann gar mit der Reitpeitsche. Van Dongen will nun mit Söderbaum im Boot nach Tilsit fahren, um dort ein Pferd zu verkaufen – und um Söderbaum unterwegs zu ertränken. Söderbaum ahnt seinen Plan und ist zum Sterben bereit. Doch van Dongen schreckt zurück. In Tilsit versöhnt sich das Paar, und van Dongen kauft Söderbaum einen Pelzmantel. Doch auf dem Rückweg geraten sie in einen Sturm und gehen über Bord. van Dongen wird gerettet und ist wegen Söderbaum verzweifelt. Doch da kehrt sie zurück: Dammann hat sie gerettet… Dammann zieht sich zurück.
Ein gutes Jahrzehnt nach Murnaus ‚Sunrise‘ die nächste Verfilmung von Sudermanns Geschichte. Harlan entwickelt eine intensive persönliche Beziehung zwischen dem Ehepaar, und obwohl er die Beziehung zur polnischen Geliebten stiefmütterlich behandelt, ist das Dilemma des Helden deutlich. Söderbaum, sonst manchmal schwer zu ertragen, schafftt hier ein starkes Profil von Kraft und Verständnis.
Mit Joachim Pfaff (Klein Jons Settegast), Albert Florath (Schleif, Lehrer), Manny Ziener (Frau Papendiek), Wolfgang Kieling (Klein Franz, ihr Sohn), Ernst Legal (Herr Wittkuhn), Charlotte Schultz (seine Frau), Jakob Tiedtke (Gastwirt).