Die Päpstin
La papisa
Sönke Wortmann
Jahr: 2009
Länge: 143 min.
Format: 2,35 : 1
in Farbe
Rom 887: Suzanne Bertish (Bischof Arnaldo) schreibt die Geschichte der Päpstin Johanna Wokalek (Johanna Anglicus) auf, weil der Ex-Papst Anatole Taubman (Anastasius) sie in seinem Papstverzeichnis ‚Liber Pontificalis‘ totschweigt. Geboren 814 in Ingelheim, leidet sie unter ihrem frauenfeindlichen Priester-Vater Iain Glen (Anglicus), der es aber nicht verhindern kann, dass das geistig ungewöhnlich rege Kind 824 in die Lateinschule des Bischofs Oliver Nägele (Fulgentius) kommt. Dort wohnt sie bei Graf David Wenham (Gerold von Vilaris), der sich in sie verliebt, aber 831 in den Krieg gegen die Normannen zieht. Als Wenhams Frau Claudia Michelsen (Richilde) Wokalek verheiraten will, wird die Hochzeitsgesellschaft von Normannen hingemetzelt. Wokalek entkommt und tritt als Mann verkleidet 834 in das Benediktinerkloster in Fulda ein, wo sie Heilkunde lernt und praktiziert. Als 843 ein Gelbfieber das Kloster heimsucht, wollen Pfleger sind entkleiden – und sie flieht und gelangt nach Rom, wo ihr Ruf als Heilkundige dazu führt, dass sie, immer noch in Männerrolle, den an Gicht erkrankten Papst John Goodman (Sergius I) gesunden lässt und ihn als sein Berater davor bewahrt, sein Pontifikat dem Einmarsch von Kaiser Alexander Held (Lothar I) zu opfern. Mit Held kam auch Wenham nach Rom. 847 wird Wokalek zum Papst gewählt. Sie macht Wenham zum Haupt der päpstlichen Garde, erwartet ein Kind von ihm. Ostern 1848, bei der Prozession, wird Wenham von Anhängern des Taubman provoziert und getötet. Gleichzeitig stirbt Wokalek an einer Fehlgeburt.
Ohne Akzente und Engagement dahinerzählte Legende eines weiblichen Papstes, der die Frauenfeindlichkeit der Bildungs-Offiziellen austrickst. Dass die Geschichte selbst nicht wirklich belegbar ist, weil sie in einem unerforschbaren Segment europäischer Historie angesiedelt ist, muss nicht stören. Aber die Langeweile, die der Film bis zum Eintreffen in Rom stundenlang ausstrahlt, schon. Ein internationaler Erfolg, den man angepeilt hatte, braucht mehr Substanz.
Mit Christoph Glaubacker (Thedo), Frank Kessler (Normannischer Eroberer), Raoul Semmler (Valentinus), Jank Hendrik Kiefer (John Anglicus), Branko Tomovic (Paschal), Lenn Kudriawizki (Jordanes), Marc Bischoff (Odo), Lotte Flack (Johanna 10 – 14 Jahre), Tigerlily Hutchinson (Johanna 6 – 9 Jahre), Jördis Triebel (Gudrun Anglicus), Sandro Lohmann (Matthias Anglicus), Edward Petherbridge (Aesculapius).