Die Nibelungen

Regie:
Harald Reinl
Autor:
Harald G. Petersson
Harald Reinl
Ladislas Fodor
Vorlage:
Nibelungenlied, ca. 1200
Land: BRD
Jahr: 1966
Länge: min.
Format: 2,35 : 1
in Farbe

Teil 1: Siegfried von Xanten 88 Minuten Worms, in der dunklen Zeit. Burgunderkönig Rolf Henniger (Gunther), seine Brüder Mario Giroti (Giselher) und Fred Williams (Gernot) sowie ihre Schwester Maria Marlow (Krimhild) erwarten den Helden Uwe Beyer (Siegfriede von Xanten) am Hof, dessen Geschichte besungen wird: er hat einen Drachen besiegt, den Zwergenkönig Skip Martin (Alberich) bezwungen und dessen Tarnkappe sowie den Schatz der Nibelungen errungen; er hat in Island die Königin Karin Dor (Brunhilde) aus ihrem Zauberschlaf erweckt. In Worms bittet er um die Hand von Marlow, aber Henniger stellt eine Bedingung: für ihn muss er um die Hand von Dor werben – jene Königin, die eigentlich Beyer ehelichen wollte. Als Dor sich wünscht, mit Henniger zu kämpfen, steht Beyer unsichtbar Henniger bei und bezwingt Dor. Die kommt nach Worms und heiratet Henniger; aber auch in ihrer physischen Eroberung muss Beyer unsichtbar helfen. Beyers Gattin Marlow streitet mit Dor. Hennigers Ritter Siegfried Wischniewski (Hagen von Tronje) tötet im Einvernehmen mit Henniger Beyer. Marlow schwört Rache.

Teil 2: Kriemhilds Rache 85 Minuten Nach dem Tode von Beyer lässt Wischniewski, als Marlow nach Xanten flüchten will, auch deren Kind von Beyer töten, nachdem er ihr Beyers Schatz gestohlen und im Rhein versenkt hat. Marlow hatte mit dem Kind die Gunst des Volkes erringen wollen. Marlow gibt dem Werben den Hunnenkönigs Herbert Lom (Etzel) nach und geht an dessen Hof nach Ungarn. Dort ersticht sich an Beyers Sarkophag. Drei Jahre später lädt die rachedurstige Marlow Henniger, die Brüder und Wischniewski an Loms Hof zur Versöhnung und Taufe ihres Kindes mit Lom. Misstrauisch folgt der Burgunder Hof der Einladung. Lom ahnt nichts, aber sein Bruder Sam Burke (Blo-Edelin) ist Marlow ergeben. Er holt Verstärkung. Henniger und die Brüder wollen sich entgegen Marlows Forderung nicht von Wischniewski lossagen. Im Kampf wird der kleine Sohn Marlows getötet. Nun werden auf Befehl Loms alle Wormser niedergemetzelt. Marlow ersticht sich.

Nach Fritz Langs Stummfilm und Giacomo Gentilomos Tonfilm (Sigfrido, la leggenda di Nibelunghi, 1957) der dritte Versuch, den altgermanischen Sagenstoff auf die Leinwand zu bringen, der im 19. Jahrhundert mehrfach für die Theaterbühne aufbereitet worden war. Dieser ist wohlgelungen: in zwei Teilen wird das Balladenhafte erhalten und die Handlung auf Schlüsselszenen konzentriert. Rätselhafte Gestalten zwischen Sage und Wirklichkeit benötigen keine vertiefte Psychologie. Lächerliches, bei so etwas stets eine Gefahr, wird vermieden und die Aufmerksamkeit des Betrachters bleibt erhalten.

Mit Hans v. Borsody (Volker von Alzey), Hilde Weissner (Ute), Dieter Eppler (Markgraf Rüdigfer), Christian Rode (Dietrich von Bern), Barbara Bold (Hildegunt), Maria Hofen (Frigga).