Die Nächte einer schönen Frau
Jahr: 1923
Länge: 104 min.
Format: 1,33 : 1
schwarz-weiß
Frankreich. Die junge Edna Purviance (Marie St. Clair) liebt den jungen Maler Carl Miller (Jean Millet) – aber ihr Vater Clarence Geldert sperrt sie des Nachts aus. Als Miller Purviance aufnehmen will, ist sein Vater Charles French hartherzig. Noch in derselben Nacht wollen Purviance und Miller nach Paris, aber als Miller heimkommt, um seine Sachen zu holen, ist sein Vater gestorben und er kann die am Bahnhof wartende Purviance nicht informieren. Sie reist allein. In Paris ist aus Purviance eine Lebedame geworden, liiert mit dem eleganten Junggesellen Adolphe Menjou (Pierre Ravel), der sie aushält. Als sie von Menjous Verlobung erfährt, ist Purviance gekränkt – und begegnet Miller, der mit seiner Mutter Lydia Knott nach Paris gezogen ist und malt. Sie bittet ihn um ein Portrait. Heiratspläne von Purviance und Miller scheitern am Widerstand seiner Mutter. Purviance kehrt zu Menjou zurück. Miller kann sie nicht mehr gewinnen. Er erschiesst sich in einem Restaurant. Nun finden Purviance und Knott zusammen. Auf dem Land betreiben sie ein Waisenhaus. Stummfilm.
Filmhistorisch bedeutsam: Chaplin nimmt ein Kolportagethema und macht daraus eine Liebestragödie mit differenzierten Charakteren, die wenig äußere ‚Dramatik‘ erkennen lassen, gemessen an den damaligen Sehgewohnheiten. Eine außerordentliche Leistung, auch in der Verkehrung herkömmlicher Werte: das Elternhaus als Hort der Tyrannei, der amoralische Lebemann als sympathische Figur. Der heutige Betrachter ist all das gewohnt.
Mit Betty Morissey (Fifi, Maries Freundin), Malvina Polo (Paulette, Maries Freundin), Nelli Bly Baker (Masseuse).