Die Nacht

Originaltitel:
La notte
La nuit
Regie:
Michelangelo Antonioni
Autor:
Michelangelo Antonioni
Ennio Flaiano
Tonino Guerra
Land: I-F
Jahr: 1961
Länge: 117 min.
Format: 1,66 : 1
schwarz-weiß

Mailand 1960. Das Ehepaar Marcello Mastroianni (Giovanni Pontano) und Jeanne Moreau (Lidia Pontano) besuchen in der Klinik ihren todkranken Freund, den Schriftsteller Bernhard Wicki (Tommaso Garani). Moreau nimmt das sehr mit. Nachmittags geht Mastroianni zum Verlagshaus Bompiani auf die Vernissage für sein letztes Buch; Moreau streicht durch die Peripherie der Stadt. Abends, nach einem Intervall in einer Bar, gehen beide zu einer Gesellschaft des reichen Industriellen Vincenzo Corbella (Gherardini). Dort hört Moreau, als sie die Klinik anruft, Wicki sei gestorben. Sie unternimmt mit Giorno Negro (Roberto) eine Autofahrt, während Mastroianni mit Monica Vitti (Valentina Gherardini), der klugen Tochter des Gastgebers, flirtet. Im Morgengrauen sitzen Moreau und Mastroianni noch im Freien zusammen; sie liest ihm einen alten Liebesbrief vor.

Dieser handlungsarme und lange Film ist ein Meisterwerk. Ein Paar, schon länger verheiratet, einander durchaus wohlgesonnen, aber wie so viele auf der Suche – und zwar nach etwas, was auch ein denkbarer neuer Partner nicht geben kann, auch wenn es angetestet wird. Zugleich bewirkt der Tod des Freundes eine Intensivierung dieser Suche, da die Knappheit der verbleibenden Zeit deutlich wird. Antonioni nähert sich seinen Figuren behutsam – die ästhetisch karge und disharmonische Stadtumwelt unterstreicht, dass sie auf sich gestellt sind.

Mit Rosy Mazzacurati (Maria Teresia „Resy“), Maria Pia Luzi (nymphomane Patientin), Guido Aimone Marsan (Fanti), Roberta Speroni (Berenice), Ugo Fortunati (Cesarino),