Die Nacht vor der Hochzeit
Jahr: 1940
Länge: 108 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Philadelphia. Katharine Hepburn (Tracy Lord), aus erster Familie, hat sich von Cary Grant (C.K. Dexter Haven) scheiden lassen. Zwei Jahre später will sie in zweiter Ehe das karrieresüchtige Ekel John Howard (George Kittredge) heiraten. Um einen bösen Artikel des „Spy“-Magazins über ihren Vater John Halliday (Seth Lord) abzuwenden, werden der Gesellschaftsreporter und Schriftsteller James Stewart (Macauly Connor) und die Fotografin Ruth Hussey (Elzabeth Imrie) zum Fest zugelassen, während Grant vor Ort versucht, elegant zu sabotieren. Auch Halliday, wider Erwarten, erscheint. Hepburn informiert sich in der Bibliothek über Stewarts einziges Buch und ist beeindruckt. Halliday und Grant konfrontieren Hepburn mit ihrer Unnahbarkeit – sie, ungewohnt, trinkt. Das führt zu einer kurzen nächtlichen Annäherung an Stewart, der ebenfalls alkoholisiert ist. Doch Howard und Grant bekommen das mit. Am Morgen stellt Howard die Hochzeit in Frage und Hepburn nutzt die Gelegenheit, abzusagen. Grant springt für Howard ein.
Die Läuterung der Heldin, Ergebnis von Poesie und Alkohol, will man glauben, deshalb tut man es. Der propagierte Menschentyp, der über den Dingen steht, kommt real kaum vor. Aber das Was ist unerheblich – hier entscheidet das Wie. Mit dieser geistvollen Dialogkomödie schaffte Katharine Hepburn, die mit dem Stück in der für sie geschrieben Rolle auf dem Theater ihr Comeback am Broadway feierte, ihr Comeback auf der Leinwand. Von keinem Remake erreicht, zeichnet sie das Bild einer jungen Frau, angriffslustig und gescheit, die endlich Kompromisse zu machen versteht und von den Männern akzeptiert wird.
Mit Roland Young (Onkel Willie), Mary Nash (Margaret Lord), Virginia Weidler (Dinah Lord), Henry Daniell (Sidney Kidd), Lionel Pape (Edward).
Lied: „Lydia, the Tatooed Lady“, Text: E.Y. Harburg, Musik: Harold Arlen