Die Mücke

Regie:
Walter Reisch
Autor:
Walter Reisch
Land: BRD
Jahr: 1954
Länge: 102 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Hamburg. Aus dem Hotel „Vier Jahreszeiten“ sieht der Waffenhändler Gustav Knuth (F.S. Karrari) auf einer Alsterbank die Agentin Hilde Krahl („Die Mücke“ alias Vilma Corinth), der er im spanischen Bürgerkrieg das Leben gerettet hatte. Er folgt der mittellosen Krahl in ihr billiges Hotel und engagiert sie, damit sie seine Frau Margot Hielscher (Jeanette) bespitzele, von der er argwöhnt, sie habe einen Geliebten. Er selbst geht zwei Wochen auf Reisen. Als „Gesellschafterin“ von Hielscher findet Krahl heraus, dass Hielscher treu ist, aber dass Bernhard Wicki (Hugo Voss) von der Staatspolizei die Geschäfte des Waffenhändlers Knuth durchleuchtet. Mit moralischen Argumenten bringt Wicki, der Krahl umwirbt, sie dazu, ihm Ziel und Gesprächspartner von Knuths Reise zu verraten – beides hat Krahl durch Zufall erfahren. Aus ihrem schlechten Gewissen heraus informiert sie auch Knuth über den Vorgang und rät ihm zur Flucht. Er entführt Krahl in die Marschlande; die Polizei, die ihn als Bigamisten enttarnt hat, folgt den beiden und erschiesst Knuth. Sie setzt ihre Tätigkeit als Agentin fort.

Es fehlt an einer Story – erstaunlich, wenn ein guter Drehbuchschreiber Regie führt. Belanglosigkeiten werden zu zentralen Handlungselementen und die Motive des Geschehens bleiben irreal und unglaubhaft. So verschleisst sich eine gute Darstellerriege. Reisch hatte sicher Ambivalenzen aller Art vor Auge – keine wird sichtbar.

Mit Walter Janssen (Lotsch, Leiter des Hotel „Kompass“), Herbert Wille (Sekretär seiner Exzellenz), Blandine Ebinger (Baronin von Felde), Isolde Hinz (Mimi), Ingeborg Christiansen (Bertha), Carl Voscherau (Fremdenführer im Hamburger Rathaus).

Lied: „Es war nur eine Liebelei“, Musik: Peter Kreuder