Die lustige Witwe

Originaltitel:
The Merry Widow
Regie:
Erich von Stroheim
Autor:
Erich von Stroheim
Benjamin Glazer
Vorlage:
"Die lustige Witwe", 1905, Opt
Autor Vorlage:
Franz Leh?r (Musik)
Viktor Léon, Leo Stein
Land: USA
Jahr: 1925
Länge: 137 min.
Format: 1,33 : 1
teilweise in Farbe

Monteblanco ca. 1920. Die amerikanische Tänzerin Mae Murray (Sally O’Hara), auf Tournee in dem Balkanlande, erregt die Aufmerksamkeit von John Gilbert (Prinz Danilo Petrovich) und Kronprinz Roy D’Arcy (Mirko Petrovich). Bei Gilbert wird aus der Leidenschaft Liebe, aber zur Freude von D’Arcy verhindert König George Fawcett (Nikita) die Hochzeit. Murray heiratet auf dessen Drängen den greisen und Invaliden Tully Marshall (Baron Sadoja), den reichsten Mann im Lande, der noch in der Hochzeitsnacht verstirbt.D’Arcy ärgert Gilbert damit, dass Murray mit ihren Millionen nun die Attraktion von Paris ist; sie ist nun ebenbürtig und er werde sofort um sie werben. Beide reisen nach Paris. 1923 auf einem Ball entdecken Gilbert und Murray einander wieder, aber die Vergangenheit belastet. Aus einer Eingebung akzeptiert Murray D’Arcys Antrag; es kommt zu einem Duell zwischen D’Arcy und Gilbert, bei dem Gilbert schwer verletzt wird. Daheim erholt sich Gilbert noch, als der König stirbt und kurz danach D’Arcy Opfer eines Anschlags wird. Gilbert wird König; er und Murray werden als Paar gekrönt. Stummfilm.

Stroheim, der Detailverliebte: im Film, in dem ihm die Produzenten am wenigsten hineinredeten, sieht man, wie er triviale Szenen intensiv entwickelt – und wie er aus dem Stoff der Lehar Operette, für den Stummfilm ohnedies ein kühnes Unterfangen, nahezu eine Tragödie machte. Während Held Gilbert blass bleibt, und Murray über ein süsses Girl nicht hinauskommt, ist der Sadismus von D’Arcy in jedem Bild spürbar, und auch seine Aktionen verraten nichts anderes. Stroheim überbrückt die Längen seiner Erzählung mit der Intensität seiner Darstellung.

Mit Josephine Vrowell (Königin Milena), Albert Conti (Danilos Adjutant).