Die letzte Metro

Originaltitel:
Le dernier métro
Regie:
Francois Truffaut
Autor:
Francois Truffaut
Suzanne Schiffman
Jean Claude Grumberg
Land: F
Jahr: 1980
Länge: 126 min.
Format: 1,66 : 1
in Farbe

Paris, September 1942. Im ‚Théatre Montmartre‘ probt Jean Poret (Jean-Loup Cottins) das Stück „Die Verschwundenen“ der norwegischen Autorin Karin Berger. Die Besitzerin und Schauspielerin Cathérine Deneuve (Marion Steiner) hat die Flucht ihres jüdischen Mannes Heinz Bennent (Lucas Steiner) verkündet – in Wahrheit versteckt sie ihn, allen unbekannt, im Keller. Sie lebt im Hotel ‚Pont Neuf‘. Der deutschfreundliche Journalist Jean-Louis Richard (Daxiat), der für das Blatt ‚Je suis partout‘ schreibt und der auch die Aufführungsgenehmigung für das Stück besorgt hat, hat das Theater und Deneuve im Visier. Die männliche Hauprolle im Stück spielt Gérard Depardieu (Bernard Granger), neu engagiert und der Resistance nahe. Das Stück wird aufgeführt. Es ist erfolgreich. Richard schreibt einen antisemitischen Verriss, und Depardieu, mit dem Deneuve zunehmende Sympathie verbindet, schlägt sich mit ihm. Richard argwöhnt, dass Bennent versteckt wird, doch eine Durchsuchung des Kellers durch die Deutschen ergibt dank Depardieus mutiger Hilfe nichts. Depardieu und Deneuve gestehen ihre Liebe zueinander, aber Depardieu gibt das Theater auf. Unmittelbar nach dem Krieg spielen die beiden wieder miteinander.

Truffaut hat nach „Die amerikanische Nacht“, 1973, im Sinn gehabt, wieder künstlerische Gruppendynamik zu beschreiben, diesmal beim Theater. Doch die Ansiedlung seiner Geschichte in der Zeit der deutschen Okkupation ergab eine Fülle von Material, das ausserhalb dieser Gruppe lag. Das Theater verlässt die Geschichte selten, aber eine klaustrophobische, artifizielle Situation entsteht darin. So artifiziell, dass alles Theater sein könnte, und nichts real. Deneuve, von der Depardieu einmal sagt: „Sie ist nicht echt“, passt hervorragend in die Hauptrolle. Und so ist alles exemplarisch, nichts konkret historisch, auch wenn erhebliche Zeitstudien für den Film betrieben wurden. Exzellent.

Mit Andrea Ferreol (Arlette Guillaume), Paulette Dubost (Germaine Fabre), Sabine Haudepin (Nadine Marsac), Maurice Risch (Raymond Boursier), Marcel Berbert (Merlin), Henia Ziv (Yvonne).