Die Kreuzlschreiber
Eduard von Borsody
Jahr: 1950
Länge: 93 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Zwentdorf, Juli 1898. Emil Heß (der Grossbauer) vom Grundldorf fährt mit seiner Tochter Charlotte Schellhorn (Lenerl) in den ‚Ochsen‘ nach Zwentdorf. Die Kundschaft dort kann überwiegend nicht Lesen und Schreiben. ‚Zur Verteidigung der alten Bräuche‘ lässt Heß die Bauern ein Petitionsschreiben nach Wien mit drei Kreuzen zeichnen. In Wahrheit will er, dass die neue Eisenbahn durch sein Dorf führe, um hohe Grundstücksabfindungen zu kassieren. Fritz Kampers (der Steinklopferhans), ein armer Häusler und Philosoph, erfährt vom Plan des Heß und bringt die Frauen von Zwentdorf gegen ihre Männer auf, die ihnen nicht sagen können, was sie unterschrieben haben. Währenddessen hat der Bauernbursche Willy Danek (Martin) keine Hoffnung, Schellhorn freien zu dürfen, und tatsächlich ist Heß dagegen. Die Frauen schicken währenddessen ihre Männer nach Wien, um die Bittschrift zu widerrufen. Sie erzwingen das mit einem Ehestreik. Doch als die Frauen merken, dass ihnen von Wiener Frauen Gefahr droht, und die Männer, dass die Zurückgebliebenen sich anders trösten könnten, wird die Sache abgeblasen. Zudem kommt aus Wien die Entscheidung, die Bahn werde die einfachere Route durch Zwentendorf nehmen. Kampers erzwingt als der wahre Vater von Schellhorn auch Heß` Zustimmung zu deren Hochzeit mit Danek.
Sehr gelungene Verfilmung von Anzengrubers Bauernkomödie, die einstens im ‚Theater an der Wien‘ uraufgeführt wurde, nachdem sie mit etwas Schwierigkeiten die Zensur passiert hatte, da der Autor als ‚antiklerikal‘ galt. Alle sind in Spiellaune, nicht alle meistern den Dialekt. Kein Schwank und die dörflichen Verhältnisse, die Anzengruber darstellte, sind ertwas früher angesiedelt als das Jahr, in dem der Film spielt. Schon 1944 gedreht und von der DEFA nach dem Kriege fertiggesstellt.
Mit Lucie Englisch (Kellnerin Liesl), Wolf Kaiser (Anton Huber, Bauer vom ‚gelben Hof‘), Olga von Togni (Josefa, seine Frau), Rudolf Carl (Michl, ein Bauernbursche), Georg Vogelsang (Aloisius Brenninger), Frida Richard (Annamirl, seine Frau), Hans Adalbert Schlettow (Altlechner, Bürgermeister von Zwentdorf), Gert Fröbe (Bauernbursche mit Zither).
Lieder: „Beim Steinschlagn“, „Hoam muß gehn“, „Darf I s Dirndl lebn“, „Kreuzlschreiber“, „Mir gehn nach Wien“.