Die Kreuzlschreiber

Regie:
Eduard von Borsody
Autor:
Otto Bielen
Eduard von Borsody
Vorlage:
"Die Kreuzlschreiber", 1872, St
Autor Vorlage:
Ludwig Anzengruber
Land: DDR
Jahr: 1950
Länge: 93 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Zwentdorf, Juli 1898. Emil Heß (der Grossbauer) vom Grundldorf fährt mit seiner Tochter Charlotte Schellhorn (Lenerl) in den ‚Ochsen‘ nach Zwentdorf. Die Kundschaft dort kann überwiegend nicht Lesen und Schreiben. ‚Zur Verteidigung der alten Bräuche‘ lässt Heß die Bauern ein Petitionsschreiben nach Wien mit drei Kreuzen zeichnen. In Wahrheit will er, dass die neue Eisenbahn durch sein Dorf führe, um hohe Grundstücksabfindungen zu kassieren. Fritz Kampers (der Steinklopferhans), ein armer Häusler und Philosoph, erfährt vom Plan des Heß und bringt die Frauen von Zwentdorf gegen ihre Männer auf, die ihnen nicht sagen können, was sie unterschrieben haben. Währenddessen hat der Bauernbursche Willy Danek (Martin) keine Hoffnung, Schellhorn freien zu dürfen, und tatsächlich ist Heß dagegen. Die Frauen schicken währenddessen ihre Männer nach Wien, um die Bittschrift zu widerrufen. Sie erzwingen das mit einem Ehestreik. Doch als die Frauen merken, dass ihnen von Wiener Frauen Gefahr droht, und die Männer, dass die Zurückgebliebenen sich anders trösten könnten, wird die Sache abgeblasen. Zudem kommt aus Wien die Entscheidung, die Bahn werde die einfachere Route durch Zwentendorf nehmen. Kampers erzwingt als der wahre Vater von Schellhorn auch Heß` Zustimmung zu deren Hochzeit mit Danek.

Sehr gelungene Verfilmung von Anzengrubers Bauernkomödie, die einstens im ‚Theater an der Wien‘ uraufgeführt wurde, nachdem sie mit etwas Schwierigkeiten die Zensur passiert hatte, da der Autor als ‚antiklerikal‘ galt. Alle sind in Spiellaune, nicht alle meistern den Dialekt. Kein Schwank und die dörflichen Verhältnisse, die Anzengruber darstellte, sind etwas früher angesiedelt als das Jahr, in dem der Film spielt. Schon 1944 gedreht und von der DEFA nach dem Kriege fertiggestellt.

Mit Lucie Englisch (Kellnerin Liesl), Wolf Kaiser (Anton Huber, Bauer vom ‚gelben Hof‘), Olga von Togni (Josefa, seine Frau), Rudolf Carl (Michl, ein Bauernbursche), Georg Vogelsang (Aloisius Brenninger), Frida Richard (Annamirl, seine Frau), Hans Adalbert Schlettow (Altlechner, Bürgermeister von Zwentdorf), Gert Fröbe (Bauernbursche mit Zither). Lieder: „Beim Steinschlagn“, „Hoam muß gehn“, „Darf I s Dirndl lebn“, „Kreuzlschreiber“, „Mir gehn nach Wien“.

Zwentdorf, July 1898: Emil Hess (the big farmer) from Grundldorf travels to the ‚Ochsen‘ in Zwentdorf with his daughter Charlotte Schellhorn (Lenerl). Most of the customers there cannot read or write. ‚In defence of the old customs‘, Hess has the farmers draw a petition letter to Vienna with three crosses. In reality, he wants the new railway to run through his village in order to collect high land compensation. Fritz Kampers (Steinklopferhans), a poor cottager and philosopher, learns of Hess’s plan and turns the women of Zwentdorf against their husbands, who cannot tell them what they have signed. Meanwhile, the farmer’s labourer Willy Danek (Martin) has no hope of being allowed to marry Schellhorn, and indeed Hess is against it. Meanwhile, the women send their husbands to Vienna to revoke the petition. They enforce this with a marriage strike. But when the women realise that they are in danger from Viennese women, and the men realise that those left behind could find other consolation, the matter is called off. In addition, Vienna decides that the railway will take the easier route through Zwentendorf. Kampers, as Schellhorn’s real father, also forces Hess to agree to her marriage to Danek.

A very well-made film adaptation of Anzengruber’s peasant comedy, which was once premiered at the ‚Theater an der Wien‘ after passing the censors with some difficulty, as the author was considered ‚anti-clerical‘. Everyone is in a playful mood, not everyone masters the dialect. It is not a farce and the village circumstances that Anzengruber depicted are set somewhat earlier than the year in which the film takes place. The film was shot in 1944 and completed by DEFA after the war.