Die Kartause von Parma

Nach drei Jahre Theologiestudium in Neapel kehrt Gérard Philipe (Fabrice del Dongo) ins Fürstentum Parma zurück. Seine Tante Maria Casarès (Herzogin Sanseverina) ist die Maitresse des Premierministers Tullio Carminato (Graf Mosca) in der Regierung des Fürsten Louis Salou (Ernest IV). Sie entflammt für Philipe, aber der verliebt sich in die Geliebte des Theaterdirektors Enrico Glori (Giletti), Maria Michi (Marietta). Glori wird eifersüchtig, Philipe tötet ihn bei einer Rangelei. Er wird zu 20 Jahren Festungshaft verurteilt. Von seiner Zelle sieht er Renée Faure (Clelia Conti), Tochter des Generals Aldi Silvani (Conte). Casarès will ihren Neffen befreien, was mit der Hilfe des Revolutionärs Attilio Dottesio (Ferrante Palla) auch gelingt. Faure hatte eingewilligt, nach gelungener Flucht den reichen Marquis Claudio Gora (Crescenzi) zu heiraten. Philipe hört im Piemont davon, wohin er mit Casarès geflüchtet ist. Er sucht Faure auf, die von Goras Tisch und Bett getrennt lebt – und wird wieder verhaftet. Nun will Fürst Salou gegen Philipes Freiheit die Gunst der Casarès. Dottesio jedoch tötet Salou und löst so eine Revolution aus. Philipe kommt frei, doch erneut verweigert sich Faure ihm, Philipe zieht sich ins Kloster zurück..

Der schnelle, grosse Wurf von Stendhal in einem ausführlichen und langsamen Film, in dem alle Figuren ambivalent sind und nach ihrer Zugehörigkeit suchen: Italien, nach Napoleon und vor Garibaldi, ist bemüht, sich selbst zu finden. Kein Schrei nach Revolution, kein Plaidoyer für die alte Ordnung. Und auch Gérard Philipe, in einer seiner grossen Rollen, schwankt zwischen dem Weltlichen und dem Transzendenten. Letzteres wird allerdings nur erzählt, nicht gezeigt.

Mit Evelina Paoli (die Grossherzogin), Lucien Coedel (Rassi, Polizeidirektor), Louis Seigner (Grillo), Rodolfo Neuhaus (Botschafter).