Die junge Sünderin
Peter Bernedis
Jahr: 1960
Länge: 90 min.
Format: 1,66 : 1
schwarz-weiß
Berlin, die Gegenwart: Karin Baal (Eva Reck), 1940 in Ostpreussen geboren und mit ihrer Familie im Schlepptau des begüterten Architekten Rudolf Prack (Werner Ortmann) und seiner Familie geflohen, versöhnt sich wieder mit dessen Tochter Vera Tschechowa (Carola Ortmann), mit der sie sich im Landschulheim zerstritten hatte. Auf deren Wunsch zieht sie zu ihnen in die feudale Villa. Baal, die sehr auf ihren Stolz gegenüber Männern geachtet hatte, erliegt Pracks Charme, der inzwischen verwitwet ist. Sie stösst ihn zurück, als er ihr eine Wohnung einrichtet und sie nicht heiraten will. Sie verliebt sich spontan in Tschechowas Verlobten Rainer Brandt (Robert), als dieser unangemeldet nach Berlin kommt und verbringt eine Nacht mit ihm, will ihn aber Tschechowa nicht ausspannen. Entäuscht, bitte Baal Pracks Freund, den Industriellen Paul Hubschmid (Alfred Schott), um eine Stellung in seinem kanadischen Werk. Ein halbes Jahr später kommt sie zu einer Party bei Prack als Hubschmids Ehefrau zurück.
Eine nüchterne Auseinandersetzung mit dem Materialismus der Nachkriegszeit in der Bundesrepublik, die eine eigene Position und romantische Akzente vermeidet und selbst ein komödiantisches Talent wie Grethe Weiser nur mit Zurückhaltung einsetzt. Als Zeitdokument interessant, in Sujet und Spiel nur zweitrangig.
Mit Grethe Weiser (Anna Reck), Inge Egger (Marthe Ortmann), Lore Hartling (Isa Sensbach), Peter Vogel (Erich Kolb), Lore Hartling (Frl. Werth), Bum Krüger (Herr Hegedorn), Peter Thom (Ludwig Reck), Hans Richter (die reiche Strassenbekanntschaft).
Lieder: „Die Lichter gehn aus“, „Es muss ja nicht gleich Liebe sein“, Musik: Ernst Simon, Text: Michael Moll.