Die Jahre dazwischen

Originaltitel:
The Years Between
Regie:
Compton Bennett
Autor:
Muriel Box
Sydney Box
Vorlage:
"The Years Between", 1943, St
Autor Vorlage:
Daphne du Maurier
Land: GB
Jahr: 1946
Länge: 85 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Juni 1940. Valerie Hobson (Diana Wentworth) nimmt von ihrem Mann Michael Redgrave (Michael Wentworth) Abschied, der in den Krieg muß. Wenig später erhält sie die Nachricht von seinem Tode. Sie zieht sich zurück, erinnert sich des gemeinsamen Lebens: Heirat 1930, 1932 seine Wahl ins Parlament, 1934 Geburt eines Sohnes. Die alte Bedienerin Flora Robson (Nanny) macht sich Sorgen um sie und sorgt dafür, daß Hobson mit Hilfe des Familienfreundes James McKechnie (Richard Llewellyn) und des Parteifreundes Felix Aylmer (Sir Ernest Foster) statt Redgrave ins Parlament gewählt wird. Das erweckt sie und ihre Lebensgeister bis zum Plan, McKechnie zu heiraten. Im März 1945, am Vorabend der Hochzeit, kommt die Nachricht, daß Redgrave lebt und dann er selber. Das Wiedersehen gestaltet sich schwierig. Er will Veränderungen nicht wahrhaben; sie erfährt, daß sein „Tod“ eine bewußte Fiktion war, um ihn in den Untergrund des Krieges gegen Deutschland zu schicken. Er besteht darauf, seinen Sitz im Parlament wieder zu erhalten. Hobson beschließt, ihn zu verlassen und McKechnie zu heiraten. Erst in letzter Sekunde besinnt sie sich und bleibt bei Redgrave.

Die brave, aber inspirationsfreie Inszenierung Bennetts lässt den Blick frei auf das nahezu vergessene Stück von Daphne du Maurier: das Standardmotiv des unerwarteten Heimkehrers wird meistens aus der Perspektive des Wiederkehrenden behandelt. Du Maurier setzt die Brille seines Umfeldes auf. Geschickt baut sie seine Situation so auf, dass er Mitverantwortung an den Veränderungen trägt, die er nicht akzeptieren will, und sich unsinnig beleidigt zeigt. Aber dann trauen sich Autorin und Heldin nicht: brav kehrt die Frau zu ihm zurück – das wurde von der Kritik zu Recht beanstandet. Darf sich nichts ändern?

Mit Dulcie Gray (Judy), John Gilpin (Robin Wentworth), Edward Rigby (der Briefträger), Yvonne Owen (Alice).

 

June 1940: Valerie Hobson (Diana Wentworth) says goodbye to her husband Michael Redgrave (Michael Wentworth), who has to go to war. Shortly afterwards she receives the news of his death. She retires, remembers their life together: marriage 1930, 1932 his election to parliament, 1934 birth of a son. The old servant Flora Robson (Nanny) worries about her and, with the help of family friend James McKechnie (Richard Llewellyn) and party colleague Felix Aylmer (Sir Ernest Foster), ensures that Hobson is elected to Parliament instead of Redgrave. This awakens her and her spirits until the plan to marry McKechnie. In March 1945, on the eve of the wedding, the news arrives that Redgrave is alive and then he himself arrives. The reunion turns out to be difficult. He refuses to accept change; she learns that his „death“ was a deliberate fiction to send him underground in the war against Germany. He insists on regaining his seat in Parliament. Hobson decides to leave him and marry McKechnie. Only at the last second does she change her mind and stays with Redgrave.

Bennett’s well-behaved but uninspired staging allows a view of the almost forgotten play by Daphne du Maurier: the standard motif of the unexpected homecomer is usually treated from the perspective of the returning person. Du Maurier puts on the glasses of his surroundings. Cleverly she constructs his situation in such a way that he shares responsibility for the changes he does not want to accept and is insanely offended. But then the author and heroine don’t dare: well-behaved, the woman returns to him – this has been rightly criticised by the critics. Is nothing allowed to change?

 

Die weiße Krankheit. (1. 44 Min)