Die große Liebe

Regie:
Rolf Hansen
Autor:
Peter Groll
Rolf Hansen
Idee:
Alexander Lernet-Holenia
Land: D
Jahr: 1942
Länge: 97 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

März 1941. Der Jagdflieger Viktor Staal (Paul Wendtland) ist mit seinem Freund Wolfgang Preiss (v. Etzdorf) in Berlin zur Berichterstattung. Abends besucht er mit Preiss in der ‚Scala‘ die Schau der Sängerin Zarah Leander (Hanna Holberg). Tief beeindruckt, heftet er sich an ihre Fersen und verbringt die Nacht mit ihr. Dann verschwindet er ohne Nachricht an sie zu seinem Einsatz. Leander ist ab sofort verliebt und unglücklich, zum Kummer von Paul Hörbiger (Alexander Rudnitzky), der Leander managt, sie liebt und für sie komponiert und textet. Als Staal drei Wochen später wieder auftaucht, macht er Leander einen Heiratsantrag. Am Polterabend wird er nach Frankreich abberufen. Später singt sie für Soldaten in Paris, aber er ist gerade in Berlin. In Rom später gibt sie ein Gastspiel und er hat Urlaub, aber er – ohne Befehl, aber auf Bedeutung – lässt die Hochzeit wegen Rückkehr zu Staals Truppe platzen. Die Sowjet-Union wird überfallen. Staal verliert einen Kameraden und schreibt Leander einen Abschiedsbrief. Dann stürzt er selbst ab, kommt in ein Lazarett, ruft nach Leander. Hörbiger unterschlägt das Telegramm erst, dann gibt er es Leander – sie besucht ihn; jetzt soll erneut geheiratet werden.

Der Film ist ein Unikum. Die Liebesgeschichte zwischen Leander und Staal ergibt keine grossen Rollen und ist nicht individuell angelegt, sondern symptomatisch: der Film zeigt ein Land, in dem der Krieg ertragen wird und das – im Subtext – tief verstört ist.. Mängel im Alltag werden betont, nicht versteckt. Kriegsbegeisterung fehlt; es gibt bei den Soldaten nur Pflichterfüllung. Der einzige Trost: die Illusion, wie sie Leanders Lieder erzeugen. Der Nicht-Nazi Lernet-Holenia lieferte die Idee, der Ungar Tibor Diószegy (Peter Groll) schrieb mit dem Filmmann Hansen das Drehbuch. Und Goebbels, selbst kein großer Freund des Krieges, konnte seinem Credo treu bleiben, daß Propaganda, wenn er es dafür gehalten hat, auf Wahrheit beruhen muß.

Mit Grethe Weiser (Käthe, Zofe bei Hanna), Hans Schwarz jun. (Alfred Vanloo, Artist), Viktor Janson (Direktor Mocelli), Wilhelm Althaus (Hauptmann Becker), Agnes Windeck (Hannas Mutter), Leopold v.Ledebur (von Westphal), Julia Serda (Jenny von Westphal).

Lieder: „Mein Leben für die Liebe“, „Davon geht die Welt nicht unter“, „Blaue Husaren“, „Ich weiss, es wird einmal ein Wunder gescheh’n“, Texte: Bruno Balz Musik: Michael Jary.

March 1941. The fighter pilot Viktor Staal (Paul Wendtland) is in Berlin with his friend Wolfgang Preiss (v. Etzdorf) for reporting. In the evening he visits the show of the singer Zarah Leander (Hanna Holberg) with Preiss at the ‚Scala‘. Deeply impressed, he follows her and spends the night with her. Then he disappears to his assignment without a message to her. Leander is immediately in love and unhappy, to the chagrin of Paul Hörbiger (Alexander Rudnitzky), who manages Leander, loves her and composes and writes lyrics for her. When Staal reappears three weeks later, he proposes to Leander. On the wedding eve he is called away to France. Later she sings for soldiers in Paris, but he is in Berlin at the time. In Rome later she gives a performance and he is on leave, but he – without orders, but on importance – has the wedding cancelled because of returning to Staal’s troop. The Soviet Union is invaded. Staal loses a comrade and writes Leander a farewell letter. Then he himself crashes, is taken to a military hospital, calls for Leander. Hörbiger first embezzles the telegram, then he gives it to Leander – she visits him; now they are to be married again.

The film is unique. The love story between Leander and Staal does not result in any major roles and is not created individually, but is symptomatic: the film shows a country in which the war is endured and which – in the subtext – is deeply disturbed… Shortcomings in everyday life are emphasised, not hidden. Enthusiasm for war is missing; there is only fulfilment of duty among the soldiers. The only consolation: the illusion created by Leander’s songs. The non-Nazi Lernet-Holenia provided the idea, the Hungarian Tibor Diószegy (Peter Groll) wrote the script with the film man Hansen. And Goebbels, himself no great friend of the war, was able to remain true to his credo that propaganda, if he believed it to be such, must be based on truth.