Die große Chance

Regie:
Hans Quest
Autor:
Werner Eplinius
Janne Furch
Idee:
Aldo von Pinelli
Land: BRD
Jahr: 1957
Länge: 97 min.
Format: 1,37 : 1
in Farbe

Heidelberg. Der Student Walter Giller (Walter Gerber) arbeitet an einer Tankstelle. Mit seinen Freunden Peter Vogel (Peter Fiedler), Klaus Behrendt (Klaus Pranner) und Ernst Jacobi (Tommy Reichmann) verbringt er viel Zeit im Jazzkeller. Doch wegen Wera Frydtberg (Erika Hallersberg) verliert Giller seinen Job: sie kann an der Tankstelle nicht bezahlen – und sein Chef Ernst Waldow (Hagenau) wirft ihn raus. Frydtberg, Tochter eines Industriellen und Großkunden, erzwingt seine Wiedereinstellung. Eines Abends erscheint der junge Kaplan Robert Freying (Sommer) im Jazzkeller – auf der Suche nach Gillers kleinem Bruder. Es zeigt sich, dass er viel von Musik versteht und verspricht, mit ihnen die Spirituals der amerikanischen Farbigen einzustudieren. Das verursacht den Zorn von Gillers Vater, dem Studienrat Peter Lühr (Gerber). Er sammelt Unterschriften, Freying zu versetzen. Die Jungen hören davon. Sie funktionieren ihren geplanten Auftritt zu einem Wohltätigkeitskonzert um und laden den Bischof Friedrich Domin ein. Giller erhält bei einem Besuch des US-Klarinettisten Albert Nicholas, der in eine Jam-Session mündet, ein 5000 Dollar die Woche Angebot, das er zugunsten des Maschinenbaus ausschlägt; Gardy Garnass (Ruth Degner), die Freundin von Frydtbergs Bruder Michael Cramer (Manfred Hallersberg), erhält als Sängerin ein Angebot aus Hamburg, das sie annimmt. Zum Wohltätigkeitskonzert in Gegenwart des Bischofs kommt sie jedoch angereist und versöhnt sich mit Cramer. Happyend auch für Giller und Frydtberg.

Heidelberg ist ein Zufall in diesem Film, der stark berlinisch angehaucht ist. Anders als im Konkurrenzumfeld der Filme seiner Entstehungszeit spürt man die Leidenschaft für die Musik aller Art, die in ihm vorkommt und ihre verbindende Kraft zwischen Menschen aller Art. Der Name „Melodie-Film“ der Produktionsfirma passt, und Aldo von Pinelli, Produzent und Stofflieferant, hatte mit Musik-Filmen große Erfahrung. Das Debut von Freddy Quinn als singendem Leinwandstar. Mit einem Walter Giller, der hier sympathischer und weniger schnoddrig wirkt als meistens. Nur Ernst Waldow sollte keinen schwäbischen Dialekt versuchen.

Mit Freddy Quinn (Freddy), Harald Dietl (Heinz), Renate Danz (Lilly), Gisela Schlüter (Susi Viereck), Bruno Fritz (Otto Hallersberg), Loni Heuser (Henriette Hallersberg), Käthe Haack (Anna Gerber), Harald Martens (Eugen Gerber), Johanna Hofer (Großmutter Degner).

Lieder: „Ein armer Mulero“, Text und Musik: Lotar Olias, Peter Mösser, „Ich kann mir nicht helfen, ich finde mich schön“, Text: Hans Pflanzer, Musik: Lotar Olias, „Vergiss mich nicht“, Text Aldo von Pinelli, Musik Lotar Olias; „Onkel Sammy“, Text: Aldo von Pinelli, Musik Lotar Olias, „Grün ist das Land, am Old Mississippi“, Text: Ado von Pinelli, Text Lotar Olias, „Einmal in Tampico“, Text und Musik: Lotar Olias, Peter Mösser.