Die geliebten Schwestern

1788. Henriette Confurius (Charlotte von Lengefeld) soll bei ihrer Tante in Weimar, Maja Maranow (Frau von Stein), eine gute Partie kennenlernen, was nicht gelingt. Sie lernt aber den jungen Dichter Florian Stetter (Friedrich Schiller) kennen, der kurz darauf in Rudolstadt Monate mit ihr und ihrer Schwester Hanna Herzsprung (Caroline von Lengefeld) verbringt. Die führt dort eine finanziell gebotene Vernunftehe mit Andreas Pietschmann (Friedrich von Beulwitz) – der weilt gerade in Berlin. Die Schwestern beschliessen, sich Stetters Liebe zu teilen, der in Weimar schon eine engere Beziehung zu Anne Schäfer (Charlotte von Kalb) hat. Stetter hat ein Gespräch mit dem aus Italien zurückgekehrten (Johann Wolfgang von Goethe). Zurück in Weimar heiraten Confusius und Stetter; Herzsprung emanzipiert sich von Pietschmann. Sie beginnt eine Affäre mit Eli Wasserscheid (Schwenke), sieht Stetter in Tübingen beim Verleger Ulrich Blöcher (Johann Friedrich Cotta) wieder, mit dem Stetter wegen seiner Zeitschrift ‚Die Horen‘ fährt; es kommt zu einer engen Begegnung. In Weimar lernt Herzsprung den aus dem revolutionären Paris zurückgekehrten Ronald Zehrfeld (Wilhelm von Wolzogen) kennen. Sie ist schwanger. Die Beziehung der Schwestern ist gespannt. Herzsprung fährt zur Geburt in die Schweiz, wo sie Zehrfeld heiratet.

Dominik Graf illustriert irgendwie die Gerüchte, es habe zwischen den Lengefeld Schwestern und Schiller eine Menage á trois gegeben. Da er den Stoff selbst nicht bewältigt, muss ungewöhnlich viel durch einen Sprecher erklärt werden – durch Graf, der dafür nicht geeignet ist. Schiller hat einen grossen Auftritt bei seiner Antrittsvorlesung in Jena und bleibt sonst überwiegend Objekt der Frauen. Goethe wird zitiert, aber Graf erstreckt erfreulicherweise seine Geschichte nicht auf ihn. Schauspielerisch zurückhaltend – und warum das Ganze überhaupt und dann noch so langweilig erzählt wird, bleibt unklar.

Mit Claudia Meissner (Louise von Lengefeld), Klaus Heron (Henry Heron), Ella Gaiser (Fürstin von Schwarzburg).