Die Geburt einer Nation
Frank E. Woods
Jahr: 1915
Länge: 170 min.
Format: 1,33 : 1
schwarz-weiß
Washington D.C, Pennsylvania 1861. Die Söhne des Kongressabgeordneten Ralph Lewis (Austin Stoneman), der vehement für die Abschaffung der Sklaverei in den Südstaaten eintritt, besuchen eine Südstaaten Familie in Piedmont, South Carolina. Elmer Clifton (Phil Stoneman) ist mit Miriam Cooper (Margaret Cameron) befreundet, Robert Harron (Tod Stoneman) freundet sich mit Maxfield Stanley (Duke Cameron) an, dem jüngeren Bruder von Col. Henry B. Walthall (Benjamin Cameron). Ein Gesetz des Kongresses zwingt die Südstaaten zur Sezession; im Krieg kämpfen die Männer der Familien auf unterschiedlichen Seiten. Zweieinhalb Jahre später. Marodierende Schwarze plündern Piedmont; konföderierte Truppen verhindern Schlimmeres. Harron und Stanley sterben auf dem gleichen Schlachtfeld; Walthall kämpft gegen die Offensive von General Sherman. Er wird gefangen genommen. Im Hospital trifft er auf die Krankenschwester Lillian Gish (Elsie Cameron), die in pflegt und die sich bei Präsident Joseph Henabery (Abraham Lincoln) erfolgreich für ihn verwendet, der als Guerilla hingerichtet werden soll. Walthall kehrt heim und ist über den Zustand der Heimat verzweifelt. Henabery, der Versöhnung will, fällt in Ford’s Theatre einem Attentat zum Opfer. Lewis setzt den Mulatten George Siegman (Sylas Lynch) als Statthalter in Piedmont ein, der Unterdrückung der Weissen durch die Schwarzen duldet. Walthall gründet zu deren Verteidigung den Ku Klux Klan. Coopers Schwester Mae Marsh (Flora Cameron) begeht Selbstmord, um der Vergewaltigung durch den Ex-Sklaven Walter Long (Gus) zu entgehen. Long wird vom Klan getötet. Siegman geht hart gegen den Klan vor; er will auch Gish gegen ihren Willen zur Heirat zu bringen. Der Klan rettet sie. Cooper und Clifton heiraten, ebenso Walthall und Gish. -Stummfilm- Dass dieser Film, eines der berühmtesten Kinostücke der Geschichte, technisch bemerkenswert ist, führt dazu, dass man ihn auch heute noch ansehen kann. Wenn man es jedoch tut, taucht man in eine völlig andere Welt: Sympathie mit dem Süden ist für den US-Film nichts besonderes, aber dass speziell der Ku Klux Klan als segensreiche Einrichtung geschildert wird, dass ausführlich Unrecht des Nordens und seiner Vasallen gezeigt wird, beleuchtet Aspekte der Geschichte, über die heute nicht mehr gesprochen wird. Das hehre Ziel der Abschaffung der Sklaverei, über die Zeitzeugen genug Übles berichten, überschattet solche Aspekte. Dass aber die Rollen von Schwarzen durchwegs mit angemalten Weissen besetzt sind, sagt auch etwas über das Amerika 1915.
Mit Josephine Crowell (Mrs. Cameron), Spottiswoode Aitken (Dr. Cameron), J.A. Behringer (Wade Cameron), Jennie Lee (Mammy), Wallace Reid (Jeff), Mary Alden (Lydia Brown), Raoul Walsh (John Wilkes Booth).