Die Freundinnen

Originaltitel:
Le Amiche
Regie:
Michelangelo Antonioni
Autor:
Suso Cecchi D'Amico
Michelangelo Antonioni
Alba De Cespedes
Vorlage:
"Tre donne sole", 1949, R
Autor Vorlage:
Cesare Pavese
Land: I
Jahr: 1955
Länge: 100 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Turin, 1955. In Zimmer 112, dem Nachbarzimmer von Eleonora Rossi-Drago (Clelia Otani) im Hotel ‚Albergo Ligure‘, in dem sie wohnt, wird nach einem Selbstmordversuch Madeleine Fischer (Rosetta Savoni) gefunden. Rossi-Drago, die für das Modehaus ‚Ferreri‘ aus Rom in Turin eine neue Niederlassung leiten soll, freundet sich mit Yvonne Furneaux (Momina de Stefani) an, der besten Freundin Fischers, und mit Ettore Manni (Carlo), dem Assistenten ihres Ladenarchitekten Franco Fabrizi (Cesare Pedoni). Fischer genest. Als Grund ihres Suizidversuchs entpuppt sich der Künstler Gabriele Ferzetti (Lorenzo). Der ist mit der Künstlerin Valentina Cortese (Nena) verheiratet und leidet unter deren Erfolg. Doch er nimmt die Affäre mit Fischer wieder auf. Eine Heirat mit Manni scheidet für Rossi-Drago aus – der verdient zu schlecht. Nichts läuft rund, im Kreis der Frauen dreht es sich stets unbefriedigend um Männer. Als Ferzetti Fischer eine Szene macht und ihr eröffnet, nur seine Arbeit sei wichtig, er mache sich nichts aus ihr und Cortese, bringt Fischer sich um. Zur Eröffnung des Geschäftes bei einer Modeschau mit ihrer Chefin Maria Gambarelli (Frau Ferreri) verliert Rossi-Drago die Nerven, und sie macht den anwesenden Damen der Turiner Gesellschaft Vorwürfe. Als Leiterin des Turiner Ladens unmöglich geworden, bietet ihr Gambarelli eine Stelle in Rom an. Rossi-Drago verlässt die Stadt. Manni folgt ihr zum Bahnhof, zeigt sich ihr aber nicht.

Der Kernsatz des Films ist: „Nur wenige sind so stark, dass sie Halt in sich selbst finden“. Nach einem Roman von Paves, der sich 1950 das Leben nahm, schafft Antonioni ein tristes Bäumchen wechsle dich Spiel mit Menschen auf der steten Suche nach einem Halt in anderen Menschen, den sie aber nicht finden. Wie bei ihm üblich, ist unter einer meist glatten Oberfläche das Elend des Lebens, sei es reich oder arm, sichtbar. Nicht gealtert und durchgehend fesselnd.

Mit Anna Maria Pancani (Mariella), Luciano Volpato (Toni).