Die Frau des Priesters
Bernardino Zapponi
Dino Risi
Furio Scarpeli
Jahr: 1971
Länge: 102 min.
Format: 1,66 : 1
in Farbe
Padua. Die Sängerin Sophia Loren (Valeria Billi) macht ihrem Freund Venato Venantini (Maurizio) eine wilde Szene, nachdem sie herausgefunden hat, daß er bereits verheiratet ist. Danach will sie sich umbringen, ruft aber zuerst ‚Die Stimme der Freundschaft‘ an – am anderen Ende der Leitung versucht der Priester und Lehrer Marcello Mastroianni (Mario Calesi), sie von diesem Schritt abzuhalten. Vom Krankenhaus aus, nach vergeblicher Einnahme von Schlafmitteln, erkennt Loren, dass sie mit einem Priester gesprochen hat und sucht nun ständig seine Nähe – bis er beginnt, auch ihre Nähe zu suchen. Sie stellt ihn ihren Eltern als ‚Verlobten‘ vor. Er erfährt Konflikte in seiner Umgebung und ersucht schließlich um seine Laisierung. Sie sagt ihm nicht, dass sie schwanger ist. Er fährt nach Rom, um, wie er meint, die Zustimmung zu seiner Versetzung in den Laienstand zu erfahren. Doch er wird zum Monsignore ernannt. Sie muss ihn besuchen, um es zu erfahren – und erkennt, dass er nicht mehr wirklich an ihr interessiert ist.
Seinerzeit warf man dem Film vor, was er alles nicht ist: keine richtige Komödie, kein Bannerträger der Priesterehe… Doch er beschreibt subtil ein persönliches Drama, den Griff gesellschaftlicher Konvention auf individuelles Leben: sie erliegt dem Ehewahn, so dass eine Trennung zur Lebensfrage wird, er ist in der Kirche verwurzelt, die sich ihm als ‚Familie‘ anbietet und er meint, daß Entrinnen nicht möglich ist und kaum akzeptiert werden wird. Der Film ist also deutlich besser als sein Ruf, auch wenn die Loren für die Rolle zu alt ist.
Mit Jacques Stany (Jimmy Guitar), Pippo Starnazza (Vater Valerias), Miranda Campa (Marguerita, Mutter Valerias), Dana Ghia (Lucia Anzi), Giuseppe Maffioli (Davide Libretti, der laisierte Priester), Augusto Mastrantoni (Monsignor Caldana), Gianni Cavalini (Don Filippo), Gino Lazarri (Sekretär Caldanas)