Die Finanzen des Großherzogs

Regie:
Friedrich Wilhelm Murnau
Autor:
Thea von Harbou
Vorlage:
"Storhertigens finanser", 1915, R
Autor Vorlage:
Frank Heller
Land: D
Jahr: 1924
Länge: 78 min.
Format: 1,33 : 1
schwarz-weiß

Abacco. Der regierende Großherzog Harry Liedtke (Ramon der XX) steht vor dem Ruin. Dennoch lehnt er den Verkauf der ‚Punta Hermosa‘ an den Spekulanten Hermann Vallentin (Becker) ab, der die dortigen Schwefellager ausbeuten will. Der steckt sich hinter einige ‚Revolutionäre‘ des Landes. Doch Liedtke erhält einen Brief der russischen Großfürstin Mady Christians (Olga), die ihn liebt, bewundert und seine Finanzen zu sanieren ankündigt. Christians ist auf der Reise zu ihm, verfolgt von ihrem Bruder Robert Scholz (Nicolai), der ihre Torheit verhindern möchte. Unterwegs sucht sie bei dem Abenteurer Alfred Abel (Philip Collins alias Professor Pelotard) icognito Zuflucht. Liedtke wird daheim von Revolutionären abgesetzt und flüchtet – es geht das Gerücht um, er sei ermordet worden. Vallentin zahlt Prämien an die ‚Aufständischen‘. Im Hotel de l’Europe treffen Abel, Liedtke und Christians aufeinander, ohne ihre Identität zu offenbaren. Der Schiffsverkehr nach Abacco ist unterbrochen. Liedtke kehrt zurück, Christians folgt ihm, ebenso Scholz. Der verhütet mit seinem Kriegsschiff und seinen Soldaten, dass Liedtke aufgeknüpft wird. Ein kurzer Zweifel an seiner Integrität kommt auf, dann folgt das Happyend. Stummfilm.

Nicht schlecht gemacht, aber trotz des prominenten Regienamens ‚Murnau‘ nur eine humoristisch angehauchte Verfilmung eines populären Romans mit Philip Collins, dem Serienhelden des schwedischen Krimiautors Heller. Man drehte im Süden, alles wirkt recht authentisch. Aber: die Romanvorlage stammt vor der russischen Revolution, der Film danach. Das verändert den Blick auf die Geschichte, und die kümmerlichen Revolutionären wirken angesichts der Wirklichkeit lächerlich.

Mit Adolphe Engers (Don Esteban Paqueno, Finanzminister), Julius Falkenstein (Ernst Isaacs, Bankier), Guido Herzfeld (Semjon Marcowitz, Wucherer), Ilka Grüning (Augustine, Köchin), Walter Rilla (Luis Hernandez), Hans Herrmann Schaufuß (der bucklige Verschwörer), Georg August Koch (der gefährliche Verschwörer), Max Schreck (der unheimliche Verschwörer), von Campenhausen (Adjutant).