Die Entführer lassen grüssen

Paris 1972. Ein Strafprozess blendet über auf die Geschichte einer Gaunergruppe und ihrer Mitglieder seit 1965. Die Geschäfte haben sich durch politische Umwälzungen verändert. Ein Bankraub bringt kaum noch Profit. Unter Führung von Lino Ventura (Lino Massaro) holen sie sich Rat von Persönlichkeiten des Umsturzes. Alles, so lernen sie, ist Show. Sie entführen den Popstar Johnny Hallyday (Johnny Hallyday), um ihm Publicity zu verschaffen. Er gesellt sich zu ihnen. Ein Safe wird ausgeraubt. Man fliegt nach Assuncion; dort entführt man im Auftrag des Revolutionsgenerals Jean-Louis Bunuels (Ernesto Jurarez) den Schweizer Botschafter André Falcon (Armand Herzberg) und presst Gefangene frei. Da Bunuel nicht bezahlt, wird er nun an drei Gruppen verkauft. Die Entführung einer Boeing 747 bringt zwei Millionen. Doch als die Herren in der Südsee ihr Vermögen geniessen, holt Bunuel sie zurück und damit ihr Geld vom Nummernkonto bei der UBS. Dass ihr Geld an die Revolution ging, hilft im Strafprozess. Die Regierung selbst verhilft ihnen zur Flucht in die Ostafrikanische Republik. Dort entführen sie den Pabst, und alle Gläubigen müssen bezahlen..

Lelouch hatte wohl eine Art französisches ‚Rat-Pack‘ a la Sinatra vor Augen – und die meisten Helden benutzen zumindest den eigenen Vornamen. Dazu passt auch die spielerische Orientierung am Kommerz, die alle politischen Phänomene auf ihn und das Showgeschäft zurückführt. Nicht sophistisch, sondern weitgehend bürgerlich unterhaltsam, wenn auch in die Länge gezogen. Ein Zeitdokument.

Mit Jacques Brel (Jacques); Charles Denner (Simon Duroc), Charles Gérard (Charlot), Aldo Maccione (Aldo Maccione), Nicole Courcel (Nicole), Prudence Harrington (Frau Herzberg), Gérard Sire (Staatsanwalt), Yves Robert (Verteidiger), Xavier Gelin (Daniel Massaro), Mit Lino Ventura (Lino), Jacques Brel (Jacques), Charles Denner (Simon), Charles Gérard (Charlot), Johnny Hallyday.

Lied: „L’aventure – c’est l’aventure‘