Die englische Heirat

Regie:
Reinhold Schünzel
Autor:
Ludwig von Wohl
Vorlage:
"Die englische Heirat. Roman eines Mädchens aus Deutschland", 1934, R
Autor Vorlage:
Ludwig von Wohl
Land: D
Jahr: 1934
Länge: 90 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Berlin 1934. Georg Alexander (Douglas Mavis), aus bester englischer Familie, hat seine Zeit in Deutschland überzogen, wird heimgerufen. Er gesteht seiner Fahrlehrerin Renate Müller (Gerte Winter) seine Liebe, heiratet sie rasch vor dem britischen Konsul, verspricht am Flughafen, sie bald zu rufen. Doch er ruft nicht, denn zuhause will ihn seine Großmutter Adele Sandrock (Lady Mavis) mit der guten Partie Etta Klingenberg (Roberta Buckley) verheiraten. Müller, nicht minder energisch, fährt mit ihrem selbstgebauten PKW nach England. Auf der Fähre begegnet ihr Adolf Wohlbrück (Warwick Brent), Rechtsanwalt und Ausputzer von Sandrocks Familie. Alexander versteckt Müller im Dorfgasthaus und verlobt sich mit Klingenberg. Doch Sandrock erfährt von Müller und bittet Wohlbrück, sie loszuwerden. Alexander hingegen, nach bürgerlichem Glück mit ihr strebend, sucht in London Arbeit, wird aber nur ausgelacht. Er sucht bei der Diseuse Hilde Hildebrandt (Bella Amery) Trost, macht ihr solche Avancen, daß auch sie sofort nach Mavis Hall fährt. Müller, schon auf Heimreise, hatte icognito Sandrock kennengelernt und wurde von ihr ins Anwesen gebeten. Die konfrontiert nun Klingenberg und Hildebrandt mit sich als Ehefrau und, zum Kummer von Sandrock, verabschiedet sich gleichzeitig. Aber Wohlbrück wird sich um sie kümmern.

Das Talent Schünzel und der Autor von Wohl, filmerfahren, schufen für die starken Frauen Müller und Sandrock eine Sternstunde, die funkelt. Sie führen eine Reihe schwacher Männer vor und halten ihre Emotionen nicht in Abhängigkeit. Daß es in Deutschland tausende Mädels wie sie gebe, wie Müller Sandrock belehrt, scheint freilich optimistisch. Ein kleines Juwel.

Mit Fritz Odemar (Percival), Hans Richter (Tuck), Gertrud de Lalsky (Frau Winter), Julius E. Herrmann (Sir Robert Buckley), Gertrud Wolle (Lady Buckley).

Lieder: „Liebe ist ein Geheimnis“, „Ohne Dich gibts kein Vergnügen“, Musik: Franz Doelle, Text: Charles Amberg.

Berlin 1934. Georg Alexander (Douglas Mavis), from an excellent English family, has overstayed his time in Germany and is called home. He confesses his love to his driving instructor Renate Müller (Gerte Winter), marries her quickly in front of the British consul, promises at the airport to call her soon. But he does not call, because at home his grandmother Adele Sandrock (Lady Mavis) wants to marry him off to the good match Etta Klingenberg (Roberta Buckley). Müller, no less energetic, drives to England in her self-made car. On the ferry she meets Adolf Wohlbrück (Warwick Brent), lawyer and cleaner for Sandrock’s family. Alexander hides Müller in the village inn and becomes engaged to Klingenberg. But Sandrock finds out about Müller and asks Wohlbrück to get rid of her. Alexander, on the other hand, striving for bourgeois happiness with her, looks for work in London but is only laughed at. He seeks consolation with the diseuse Hilde Hildebrandt (Bella Amery) and makes such advances to her that she too immediately leaves for Mavis Hall. Müller, already on his way home, had met Sandrock icognito and was invited by her to the estate. She now confronts Klingenberg and Hildebrandt with herself as a wife and, to Sandrock’s chagrin, takes her leave at the same time. But Wohlbrück will take care of her.

The talent Schünzel and the author von Wohl, experienced in film, created a star hour for the strong women Müller and Sandrock that sparkles. They expose an assembly of weak men and do not keep their emotions dependent. That there are thousands of girls like them in Germany, as Müller instructs Sandrock, seems frankly optimistic. A little jewel.