Die drei Codonas

Regie:
Arthur Maria Rabenalt
Autor:
Kurt Heuser
Idee:
Joachim Friedrich Brener
Philip Lothar Mayring
Land: D
Jahr: 1940
Länge: 105 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

1899 im mittleren Westen der USA. Der Zirkus des verletzten Josef Sieber (Edward Cordona) wird versteigert, seine Söhne Kurt Leibfried (Alfredo Codona) und Udo Fanselau (Lalo Codona) und die Pflegetochter Jutta Feuge (Vera Bruce) wollen beieinander bleiben. Doch Siebers neuer Start ist ärmlich, und Lena Norman (Vera Bruce) erliegt einem Angebot der Gebrüder Karl Kahlmann und Leopold von Ledebur (Jack und Joe Ringling). 1913 begegnet René Deltgen (Alfredo Codona) ihr wieder. Sie sorgt dafür, dass auch er und sein Bruder Ernst von Klipstein (Lalo Codona) bei Ringling Arbeit finden. Deltgen und seine Familie trainieren in ihrer Freizeit den Dreifachsalto. Norman ist Deltgen zugetan, aber der verliebt sich in die deutsche Luftakrobatin Annelies Reinhold (Lillian Leitzel). Der Weltkrieg trennt beide. In Europa finden beide zueinander, führen über Jahre auf Tourneen eine Telefonbeziehung – der 3fach-Salto hat die Truppe berühmt gemacht. In Kopenhagen stürzt Reinhold 1931 tödlich ab. Deltgen kommt darüber nicht hinweg. Norman heiratet ihn, aber er bleibt labil. Sie will die Scheidung. Er erschießt sie und dann sich.

Vorsichtshalber behauptet der Vorspann, die eigentliche Handlung über den wenige Jahre zuvor verschiedenen Alfred Codona sei ‚Frei erfunden‘. Doch in ihrem Kern ist sie das nicht: Die starken Persönlichkeiten Codona und Leitzel hatten eine intensive Beziehung zueinander, und Codona hat ihren Tod nicht verwunden. Der Film zeigt diese innere Antriebskraft für die Truppe und ihr unstetes Leben überzeugend und emphatisch, er scheut den Aufwand für die Darstellung des amerikanischen Großzirkus nicht. So hält er seine Spannung bis zum Schluss. Er enthält auch Einzelhighlights wie die Ringling-Show „Das goldene Zeitalter“ zum Jahreswechsel 1913 auf 1914 und einen Auftritt Otto Reuthers im Varieté mit seiner Originalstimme vom Grammophon und der Klasse-Nummer ‚In 50 Jahren ist alles vorbei‘. Auch Codonas Auftritt in ‚Varieté‘ mit Emil Jannings wird wiederholt zitiert. Sehenswert.

Mit Harald Paulsen (J. B. Flatcher), Ethel Reschke (Hopp-Bubi), Walter Lieck (Langnase, Inspizient), Margarete Kupfer (Mutter Lieschke).