Die Dame ohne Kamelien
Suso Cecchi D'Amico
Francesco Maselli
Pier Maria Pasinetti
Jahr: 1953
Länge: 96 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Rom. Lucia Bosè (Clara Manni), jetzt Filmschauspielerin, früher Stoffverkäuferin in Mailand, hat Erfolg: Bei den Dreharbeiten zu „Die Frau ohne Schicksal“ soll ihre Rolle grösser als geplant werden, und ihr Produzent Andrea Checci (Gianni Franci) macht ihr einen Heiratsantrag. Den nimmt sie an, um danach herauszufinden, dass er ihre Karriere stoppen möchte. Dann dreht er einen ambitionierten Film mit ihr als Jeanne d’Arc, der durchfällt. Sie gibt den Avancen des Konsuls Ivan Desny (Nardo Rusconi) nach, muss aber erkennen, dass er nur ein Abenteuer suchte. Sie trennt sich von ihm und von ihrem Mann, nimmt Schauspielunterricht. Aber ihre Bemühungen um eine seriöse Rolle schlagen fehl. Resigniert nimmt sie eine Rolle in einem billigen Film an und wendet sich wieder Desny zu.
Nicht das Filmgeschäft schildert Antonioni, sondern jegliches Geschäft: die Ehe, die Profession, alles baut auf Betrug oder Selbstbetrug auf – und Käuflichkeit. Die Heldin ist stark, aber nicht stark genug, dem zu entkommen. Ein wenig zu explizit und noch nicht so meisterhaft wie der spätere Antonioni, aber ein guter Film.
Mit Gino Cervi (Ercolino Bora), Andrea Cecchi (Gianni Granchi), Alain Cuny (Lodi), Monica Clay (Simonetta Rota), Oscar Andriani (konkurrierender Produzent), Anna Carena (Olga, Claras Mutter), Enrico Glori (Regisseur Albonetti), Laura Tiberti (Renata).