Die Chinesin
Jahr: 1967
Länge: 94 min.
Format: 1,37 : 1
in Farbe
Paris. Ein Film im Entstehen. Im Sommer 1967 formieren sich Studenten zur maoistischen Zelle „Rosa Luxemburg“ in einer Wohngemeinschaft. Die Philosophiestudentin Anne Wiazemsky (Véronique Sypes) und der Schauspieler Jean-Pierre Léaud (Guillaume Meister) sind ein Paar, das sich im Laufe der Diskussionen entfremdet. Der Maler Lex de Bruijin (Sergej Dmitrij Kirilov) begeht Selbstmord. Der Student Michel Sémeniako (Henri) wird von den Maoisten ausgeschlossen. Wiazemsky versucht, den sowjetischen Kulturminister (Schokolow) umzubringen, erwischt aber den falschen.
Aus der Zeit, da die chinesische Kulturrevolution und die Erstarrung politischer Strukturen in Europa dazu führte, dass intensiv und dominant über die ‚Revolution‘ nach chinesischem Vorbild diskutiert wurde und auch die Muster des herkömmlichen sowjetischen Kommunismus ins Abseits gerieten. Wildestes theoretisches Gerede vor einem adretten bürgerlichen Hintergrund: ganz ernst ist der Film trotz der Sympathien von Godard nicht gemeint. Der Name des Helden und das Resumée des Filmes deuten darauf hin, dass Jahre der Entwicklung die Stelle der Revolution einnehmen – und, wie bei China, kann das Ergebnis anders als erwartet aussehen.
Mit Juliette Berto (Yvonne), Omar Blondin Diop (Omar), Francis Jeanson (er selbst), Blandine Jeanson (Blandine).