Die Büchse der Pandora

Regie:
Georg Wilhelm Pabst
Autor:
Ladislaus Vajda
Vorlage:
"Erdgeist", 1895, St
Autor Vorlage:
Frank Wedekind
Vorlage:
"Die Büchse der Pandora", 1904
Autor Vorlage:
Frank Wedekind
Land: D
Jahr: 1929
Länge: 133 min.
Format: 1,33 : 1
schwarz-weiß

Berlin. Louise Brooks (Lulu) empfängt in ihrem Appartement Krafft Raschig (Rodrigo Quast), der sie zur Teilnahme an einer Varieténummer überreden will. Danach erscheint Fritz Kortner (Chefredakteur Dr. Schön), ihr Verhältnis, und eröffnet ihr, er wolle heiraten. Doch die Verlobung mit Daisy D’Ora (Charlotte Marie Adelaide Zarnikow), der Tochter des Innenministers, zerbricht, als diese, und alle Betrachter, im Varieté hinter der Bühne die Vertrautheit Kortners zu Brooks bemerken, als dieser sie zum Auftritt überreden will. Kortner ist gezwungen, nun Brooks zu heiraten. Bei der Hochzeitsfeier nimmt Kortner an den lockeren Sitten von Brooks‘ Freunden Anstoß. Brooks, halb durch Zufall, erschießt ihn. Sie ist auch Kortners Sohn, Franz Lederer (Alwa) nähergekommen. Vor Gericht entrinnt sie der Todesstrafe, sondern wird zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Doch ein falscher Feueralarm bei der Verkündung des Urteils lässt sie mit Lederer entkommen, mit dem sie mit Unterstützung der Gräfin Alice Roberte (Augusta von Geschwitz) im Zug entflieht. Dort begegnet sie Michael Newlinski (Marquis Casti-Piani), der alle auf sein Boot einlädt. Doch dort stellt sich heraus, dass Newlinski sie für 300 Pfund an einen Ägypter verkaufen will. Lederer betrügt, um Geld zur Flucht zu erlangen, beim Kartenspiel und wird erwischt; Roberte tötet Newlinski. Brooks flieht mit Lederer nach London, prostituiert sich und wird an Weihnachten von Gustav Diessl (Jack the Ripper) ermordet. Stummfilm.

Die Besetzung der ‚Lulu‘ fiel schwer, und Pabst holte sich Brooks aus Hollywood, die er in Hawks „A Girl in Every Port“ (1928) gesehen hatte. Dort hatte sie eine amerikanische Gold-Diggerin und Gefühlsbetrügerin gespielt. Das hat aber nichts vom Schicksalhaften, das Wedekind beschwört. So erzählt Pabst gekonnt eine Geschichte, deren emotionale Essenz fehlt. Nahezu alle Premierenkritiker haben dies beanstandet. Aber Brooks ist dennoch reizend und attraktiv, und ihr Pagenkopf ist bildlich zur Ikone geworden. Kortner und andere sind passend und gut, aber ohne Belang… Mit Carl Goetz (Schigolch), Siegfried Arno (Inspizient), Karl Etlinger (Verteidiger).