Die brillante Mademoiselle Neila

Originaltitel:
Le brio
Regie:
Yvan Attal
Autor:
Victor Saint Macary
Yael Langman
Yvan Attal
Noe Debré
Land: F
Jahr: 2017
Länge: 93 min.
Format: 2,40 : 1
in Farbe

Paris, 2017. Die junge Camélia Jordana (Neila Salah), 20, arabischstämmig, kommt zum Beginn ihres Rechtsstudiums zu spät in die Vorlesung des Professors Daniel Auteuil (Pierre Mazard) an der Universität Paris II. Auteuil stellt sie auf unfeine, persönlich beleidigende Art öffentlich zur Rede. Handy filmen, und Auteuil muss vor den Disziplinarausschuß. Rektor Philippe Houillez schlägt ihm vor, Jordana persönlich bei dem landesweiten Rethorik-Wettbewerb zu coachen. Jordana und Auteuil finden widerwillig dazu zusammen. Doch widerwillig lernt sie von ihm und Schopenhauer und seiner eristischen Dialektik. Damit gelingt es ihr, ihren privaten Favoriten, dem arabischen Taxi-Lehrling Yasin Houicha (Mounir), ins Bett zu bekommen. Im Wettbewerb stellt sich ihr Erfolg nach und nach ein. Sie kommt ins Finale, und als das vorab gefeiert wird, verrät ihr der Co-Student Jean Baptiste Lafarge (Benjamin de Segonzac) den wahren Grund, warum Auteuil sich um sie kümmert. Schockiert boykottiert Jordana das Finale. Houicha muss sie ermutigen, weiterzukämpfen, und so tritt sie vor dem Dispilpinarausschuß für Auteuil auf. Die beiden versöhnen sich in Gegnerschaft.

Eine Variante der Shawsschen Variante des Pygmalion Stoffes. So etwas kann nicht an Maßstäben des Realismus gemessen werden. Attal ist es zuzubilligen, daß seine beiden Kunstfiguren wacker mit sich und miteinander kämpfen. Daß die Macht der Rethorik 2017 Raum im Kino erhält, erfrischt. Daß keine Sozialromantik, sondern Individualismus propagiert wird, ebenfalls. Kann man gut ansehen.

Mit Nozha Khoudra (Neilas Mutter), Nicolas Vaude (Grégoire Viviani), Virgil Leclaire (Keufran).