Die Braut

Weimar 1788. Die junge Veronica Ferres (Christiane Vulpius), deren Familie in bedrängten Verhältnissen lebt, passt den geheimen Rat Herbert Knaup (Johann Wolfgang Goethe) im Park ab, um ihm eine Bittschrift für ihren Bruder Christian Hockenbrink (Christian August Vulpius) zu überreichen, der dringend eine Anstellung benötigt. Knaup bestellt sie in sein Gartenhaus. Eine Affäre beginnt. In Weimar redet man über den prominenten Mitbürger. Tief verletzt ist Sibylle Canonica (Charlotte von Stein), mit der Knaup ein langjähriges Verhältnis hatte. Knaup versteckt Ferres vor der Gesellschaft, Canonica sucht weibliche Unterstützung für ihre Intrigen gegen Knaup, die sie selbst zum Landesherrn Christoph Waltz (Herzog Carl August) heranträgt. 1806 führt Ferres‘ energisches Eingreifen dazu, dass die Besetzung Weimars durch französische Soldaten für Knaup und Ferres glimpflich verläuft. Knaup und Ferres heiraten. Das gesellschaftliche Leben bleibt für Ferres schwierig. Knaup ist viel auf Reisen. Als er eines Tages wiederkehrt, findet er Ferres todkrank; er selbst wird durch eine Krankheit niedergeworfen. Als sie stirbt, kann er nicht bei ihr sein.

Zugegeben, ein schwieriges Thema. Günther scheint sich auf Vulpius zu konzentrieren, aber er bringt sie uns menschlich nicht näher, zeigt nur ihre objektiven Schwierigkeiten. Goethe hat ein paar Auftritte, die ihn als Statisten im Film wirken lassen; Schiller wird mehrfach erwähnt, tritt aber gar nicht auf. So bleibt das Abfilmen einiger bekannter Anekdoten, Weimarer Name-Dropping und die Denunzierung von Charlotte von Stein zu etwas, was sie gewiss nicht war: eine Affäre Goethes. Lediglich an einer Stelle zeigt sich ein Schauspieler: Christoph Waltz in seinem kurzen Dialog als Herzog mit Frau von Stein.

Mit Franziska Herold (Charlotte Lengefeld-Schiller), Friedrich Wilhelm Junge (Christoph Martin Wieland), Rüdiger Vogler (Hans Heinrich Meyer), Maria Happel (Tante Juliane), Fritzi Haberlandt (Ernestine), Julia Kravitz (Bettina von Brentano).