Die Bartholomäusnacht
Patrice Chérau
Jahr: 1994
Länge: 156 min.
Format: 1,85 : 1
in Farbe
Paris, 18. August 1572. Isabele Adjani (Marguerite de Valous), Schwester des Königs Jean-Hugues Anglade (Karl IX.), heiratet Daniel Auteuil (Henri von Navarra), zur Versöhnung zwischen Katholiken und Protestanten. Sie will die Ehe nicht vollziehen, hat sie doch Miguel Bosè (Duc de Guise) zum Liebhaber. Virna Lisi (Katherina von Medici) will die Protestanten zur Sicherheit ausrotten und läßt mit halbherziger Unterstützung des Königs ein Massaker unter ihnen veranstalten. Am 23. und 24. August werden über 6000 Protestanten abgeschlachtet. Auteuil entkommt mit Adjanis Hilfe. Sie lässt auch ihren Gelegenheitliebhaber Vincent Perez (de la Mole) entkommen. Obwohl Auteuil auf der Jagd das Leben des Königs rettet, will Lisi Auteuil vergiften lassen. Es trifft aber versehentlich Anglade. Der von Holland zurückgekehrte Perez wird hingerichtet. Adjani versöhnt sich mit Auteuil.
Am Anfang versuchen Titelkarten einen historischen Schnellkurs zur Einstimmung in das Geschehen: die Bluthochzeit, die Bartholomäusnacht, die Geschehnisse danach. Doch davon will der Film nichts vermitteln. Nach Pomp zu Beginn begibt er sich in die Niederungen von Sex, Blut, Begierden und Intrigen, und das ungemein ausführlich. So zeigt sich ein unappetitlicher Mikrokosmos, und der zerbröselt die politische Intrige zur blossen Liebessehnsucht. Fast ohne Beziehungsentwicklung: Ermüdend.
Mit Pascal Greggory (Anjou), Claudio Amendola (Coconnas), Asia Argento (Charlotte de Sauve), Julien Rassam (Alencon), Thomas Kretschmann (Nancay).