3 x Hochzeit

Regie:
Geza von Bolvary
Hanns Mohaupt (Dialogregie)
Autor:
Ernst Marischka
Axel Eggebrecht
Idee:
Gerhard Menzel
Land: D
Jahr: 1941
Länge: 91 min.
Format: 1,37 : 1

Russland ca. 1913. Die Gutsherrin Marte Harell (Vera Petrowna) des herabgewirtschafteten Gutshofes Nikolsk erhält Einquartierung des 3. Kosakenregiments. Deren Kommandeur, Zarenneffe Willy Fritsch (Fürst Alexander Woronin) erwartet eine alte Witwe – und ist dann Hals über Kopf verliebt. Es kommt rasch zu einer Verlobung. In St. Petersburg ist Fritschs Tante Hedwig Bleibtreu (Herzogin Tatjana) die einzige, die Harell herzlich empfängt. Die Gesellschaft sagt für den von Bleibtreu für Harell arrangierten Empfang reihenweise ab. Am Traualtar erhält Fritsch statt Harell deren Absagebrief. Berlin 1920. Harell tritt in einer Emigrantenshow im „Theater am Kurfürstendamm“ als Tanz- und Gesangsstar auf – und trifft auf Fritsch, nunmehr Taxichauffeur. Sie ist wie er entflammt, aber hinter der Bühne wird er kaum zu ihr, die gerade eine US-Tournee abschließen will, kaum vorgelassen. Bleibtreu betreibt ein russisches Restaurant. Bald wird ihm klar, dass er nur Anhängsel sein kann, und die erneut anberaumte Hochzeit platzt wie in St. Petersburg. Er sagt ab. 1922, ein Ozeandampfer. Harell führt für ein Modehaus Kleider vor. Ihre Karriere ist beendet. Fritsch ist Barmixer. Unterwegs begegnet man sich. Nun wird tatsächlich und blitzartig geheiratet.

Ein vom Pech verfolgter Film: Er hatte am 24.06.1941 Premiere. Am 22. Juni 1941 hatte Hitler die Sowjetunion überfallen. Ein Film voller sympathischer Russen passte nicht in die Landschaft. Der Film verschwand. Nach dem Krieg verbot ihn dann die Militärregierung. So war er kaum zu sehen. Dabei ist ein intelligentes Drehbuch von Marischka und Eggebrecht aus einem Sujet von Menzel zu einem zügig inszenierten Film geworden, der romantisch eine dauerhafte Liebe gegen weltpolitische Umwälzungen bestehen lässt, und dessen bemerkenswerte Gesellschaftsbilder nach der Glaubwürdigkeit dieser Liebe nicht mehr fragen lässt.

Mit Theodor Danegger (Fürst Paul), Alfred Neugebauer (Fürst Gregor), Theo Lingen (Fetja Bogatschoff), Rosa Albach-Retty (Tante Nastja), Catharina Reichert (Tante Olga), Nikolai Kolin (Stepan, Gutsverwalter), Hans Zesch-Ballot (Rittmeister Graf Nikolai Lievers), Hermann Brix (Leutnant Tatarinoff).

Lied: „Nitschewo“