Der Unheimliche

Regie:
Ernst Wendt
Autor:
Hanns Fischer
Ernst Wendt
Vorlage:
"Der tote Gast", 1821, N
Autor Vorlage:
Heinrich Tschokke
Land: D
Jahr: 1921
Länge: 82 min.
Format: 1,33 : 1
schwarz-weiß

Wien ca. 1841. Bruno Decarli (Eduard v. Totleben) hält seine Ehe mit Margot von Hardt (Angelica) vor seinem Vater, dem Bankier Heinrich Marlow (Josias v. Totleben) geheim. Der will seinen Sohn nun nach Schönau schicken, damit er um Thea Kasten (Friederike Bantes) werbe, Tochter des dortigen Großkaufmanns Bruno Ziener (Heinrich Bantes). Decarli bricht gehorsam auf. Unterwegs trifft er den Maler Kurt Hänsel (Georg Weidmüller), der von einer Reise zurückkehrt und ebenfalls um Kasten wirbt. Schönau ist in Aufregung, weil der Lehrer in einer Broschüre die Legende des Geistes verbreitet, des schwedischen Soldaten Decarli (Paien), der im 30jährigen Krieg 1641 im Orte umgebracht wurde. Junge Frauen hatten die Tat angestiftet, und 1741 hat er deshalb als ‚Graf von Grabern‘ Jungfrauen getötet. Er wird wieder erwartet, und Decarli gleicht ihm. Da hat er kein Glück bei Kasten, die ohnedies Hänsel bevorzugt. Ziener ordnet an, den müsse sie heiraten. Nun kommt auch noch Marlow angereist und heisst die bestehende Ehe seines Sohnes gut. Stummfilm.

Ein populäres Buch aus der Goethezeit wird zu einem Film, der zwischem putzigen Biedermeier und gotischen Elementen schwankt. Keine wirkliche Komödie, kein Horrorstück, aber mit hohem Gestaltungswillen inszeniert und Inbegriff einer Bürgerlichkeit, wie sie im Kino der Weimarer Republik Seltenheitswert hat.

Mit Mathilde Sussin (Frau Bantes).