Der träumende Mund

Regie:
Josef v. Baky
Autor:
Paul Czinner
Carl Mayer
Johanna Sibelius
Vorlage:
"Mélo", 1929, St
Autor Vorlage:
Henri Bernstein
Land: BRD
Jahr: 1953
Länge: 89 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Hamburg 1952. Der Konzertgeiger O.W. Fischer (Peter Merk) ermahnt seine Frau Maria Schell (Elisabeth Merk), zum Konzert das richtige Kleid anzuziehen und nicht zu spät zu kommen. Sie zieht das falsche Kleid an und kommt zu spät, und lauscht ergriffen dem Geigenspiel des Gastsolisten Frits van Dongen (Michael Lanson). Auf der Suche nach Fischer sieht sie van Dongen in der Garderobe – und er sie: Liebe auf den ersten Blick. Van Dongen und Fischer sind Konservatoriumsfreunde und verbringen den Abend gemeinsam – dann kommt van Dongen mit nach Hause. Schell ist das nicht recht, arrangiert aber diskret ein Rendez-Vous mit van Dongen für den nächsten Tag. Dort findet man sich. Van Dongen will Schell auf seine Tournee mitnehmen und Fischer die Wahrheit sagen. Schell verhindert das. Fischer erleidet einen Gehörschaden, Schell pflegt ihn rührend, will ihn nicht mehr verlassen. Van Dongen jedoch hat ihretwegen seine Tournee abgebrochen. Sie sehen einander erneut. Doch statt Fischer einen Abschiedsbrief zu schicken, sendet sie einen an van Dongen. Fischer findet sein Gehör wieder und bringt van Dongen zum Bahnhof… Dieses Remake des Filmes von Paul Czinner (1932) wird kritisiert, weil sein Schluß nicht tragisch war, den der Produzent aus zwei gedrehten Schlüssen (tragisch – offen) herausverstümmelt hatte. Doch der überwiegende Teil des Filmes schlägt die Erstverfilmung. Nicht nur O.W. Fischer schafft einenen sympathischen, heiteren Ehemann, Maria Schell ist in ihrer naiven Menschenliebe als Kristallisationspunkt für zwei Männer deutlich glaubhafter als Elisabeth Bergner. In der Traumszene der Schell übertrifft von Baky das Kischee von Traumszenen deutlich. Das Konzert zu Beginn spielen die Berliner Philharmoniker, Solist: Prof. Siegfried Borries.

Mit Eva Portmann (Christine), Marga Maasberg (Marie, Hausmädchen), Günther Jerscke (Lansons Sekretär), Erwin Linder (Arzt).