Der Teufelskreis
Jahr: 1956
Länge: 99 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Berlin 1933. Der Hellseher Siegfried Weiß (Hanussen) prophezeit auf einer semi-privaten Séance das Brennen eines grossen Hauses. Im Hintergrund treffen nationalsozialistische Funktionäre alle Vorbereitungen für eine Brandstiftung am Reichstag. Sie haben den Holländer Fred Delmare (Marinus Van der Lubbe), den offiziellen ‚Täter‘ und ‚Kommunisten‘, zum Schweigen verdonnert, aber eine SA Einheit hilft kräftig mit. Der junge Kommunist Horst Naumann (Paul Lüring) flüchtet sich, als er von dem Brand hört, zu seinem Vater, dem SPD Reichstagsabgeordneten Kurt Steingraf (Wilhelm Lüring), aber der wird mit anderen Linken verhaftet. Die nationalsozialistische Regierung Hitler macht die Kommunisten für den Brand verantwortlich. Weiß wird ermordet. Steingraf und andere weigern sich, wahrheitswidrig zu denunzieren. Trotz dürftiger Beweislage bereitet die Regierung einen Prozess vor dem Reichsgericht vor, in dem neben dem wirren Delmare auch der Bulgare Jochen Brockmann (Georgi Dimitroff) als Angeklagter sitzt. Brockmann, ein brillanter Redner, nimmt die Zeugen der Regierung, darunter der preussische Ministerpräsident Horst Koch (Hermann Göring), auseinander. Er wird freigesprochen. Steingraf hilft das nichts. Er stirbt im KZ an Misshandlungen.
Obwohl der Film Botschaften verkünden will und dies auch demonstrativ tut, ist der immer da sehenswert, wo er sich nahe an den tatsächlichen Geschehnissen bewegt: in der Szene zu Beginn, als Hanussen seine berühmte Prophezeiung wagt und in den Szenen des Reichstragsbrandprozesses, in denen der Bulgare Dimitroff Nazis und Juristen gleichermassen vorführt. Die ganze Sache wäre überzeugender, wäre der Film 15 Jahre zuvor im russischen Exil entstanden. Die Wahrheit über den Brand dürfte aber auch die Nationalpreisträgerin Zinner mit ihrem Stück nicht getroffen haben.
Mit Erika Dunkelmann (Marta Lüring), Irma Münch (Herta Ring), Paul-Joachim Schneider (Dr. Wilhelm Bürger), Hans-Peter Thielen (Graf Helldorf), Albert Garbe (Ernst Röhm), Peter Herden (SA-Gruppenführer Ernst), Harry Hindemith (Walter Rottstock), Herbert Köfer (Dr. Theodor Neubauer), Gerry Wolff (Dr. Meyerheim), Ernst Kahler (Schiermann), Rolf Ludwig (Panknin), Wolf Goette (Untersuchungsrichter), Heinz Kögel (Oberreichsanwalt). Heinrich Gies (Major Weberstedt),